Genesis Seconds Out (1977) - ein Review von Janeck

Genesis: Seconds Out - Cover
3
3 Reviews
26
26 Ratings
8.44
∅-Bew.
Typ: Live
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Janeck
04.05.2010 20:17

Genesis, die Prog Rock Götter der 70er Jahre mit ihrem zweiten Live Album, dass zugleich diese Phase beendet und sich die Band danach der Pop Musik verschrieb. Nach dem phänomenalen Konzept Album The Lamb Lies Down On Broadway verlies Peter Gabriel die Band und Phil Collins übernahm sein Part als Sänger und erwies sich als meiner Meinung nach akzeptablen Ersatz für Gabriel, auch wenn er natürlich niemals an die Genialität des Meisters herankommt, schafft Collins es auf weitere zwei Alben (A Trick Of The Tail und Wind And Wuthering) einigermaßen das Genesis Flair beizubehalten. Aber bereits auf diesen zwei Alben merkt man schon Collins großen Einfluss auf die Gestaltung der Musik, denn hier schleichen sich schon vermehrt popige Elemente in den Sound ein. Auf diesem Live Dokument spielen Genesis zum letzten Mal ihren großartigen Prog, denn danach wurde Genesis zum millionen schweren Megaseller der Pop Musik, aber das ist ja bekannt. Beeindruckend ist für die damalige Zeit der absolut druckvolle und klare Sound der Aufnahme, Collins Stimme klingt ein wenig zu dünn und Götter Gitarrist Steve Hacket kommt auch ein wenig zu leise rüber, aber das Gesamtbild stimmt, denn die Songs werden absolut perfekt dargeboten. Diese Band spielt perfekt zusammen, alles harmoniert und Collins interpretiert die Gabriel Songs auf seine eigene Weise, was der Hauptgrund ist das dieses Live Album einen ganz besonderen Reiz besitzt. Ich muss zugeben das Collins hier seine Sache absolut perfekt macht. Natürlich hätte ich so eine Aufnahme gerne mit Gabriel gehört, denn das erste Live Album ist zwar ganz nett aber doch eher belanglos und Seconds Out ist meiner Meinung nach eines der ganz großen Live Alben aller Zeiten, ein perfektes Zeitdokument von einer Band die hier zu absoluter Höchstform aufläuft! Sicherlich, The Musical Box ist mit seinen 3 min. eine Beleidigung sondergleichen, aber die Version von Supper’s Ready überzeugt und erstrahlt in einem völlig neuen Gewand unter Collins Führung. Genauso genial kommt Cinema Show daher, leider der einzige Song mit Bill Bruford am Schlagzeug und zugleich mit einem genialen Drum Battle zwischen Bruford und Collins, das muss man gehört haben, denn hier treffen die zwei besten Rock Drummer der 70er Jahre aufeinander, wer nun der bessere ist, muss jeder selbst entscheiden, ich halte Bruford für noch einen Tick genialer, aber auch das schwankt täglich bei mir, denn Collins galt ja bekanntlich mal als der Beste zu seiner Zeit! Chester Thompson kann gegen einen Bruford natürlich nicht anstinken, macht seine Sache aber auch super. Steve Hackett hätte sicherlich einen besseren Abgang verdient als diese Scheibe, wo doch seine Parts sehr untergehen, aber wenn sie durchschimmern, dann weiß man, was Genesis eigentlich zum großen Teil ausgemacht hat, Steve Hacketts genialer Stil, der eher zurückhaltend ist, aber wenn es dann mal lauter wird erzeugt dieser Herr eine Energie und Atmosphäre wie es nur wenige schaffen, das letzte Bindeglied der klassischen Genesis stieg kurz nach der Tour aus und überlies Collins den großen Spielraum für seine neuen musikalischen Vorstellungen die Genesis weltberühmt machten! Mit diesem Live Album endet die kreativste und für die meisten Fans beste Ära von Genesis, eine Band die in den Siebzigern wie keine andere für Prog Rock stand und der Musikwelt traumhaft schöne Prog Alben hinterließ, die heute noch als Maßstab dienen! Auch für mich endet das Kapitel Genesis mit diesem Album, denn mit der zugegebenerweise klasse Pop Musik der Collins Ära kann ich nichts anfangen, Fans dieser Ära wird es sicherlich andersrum genauso gehen. Ein Stück Musikgeschichte!

Punkte: 8 / 10


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