Geboten werden einem fünf überlange Songs die allesamt mit kurzen Intros eingeleitet werden, in denen man durch Meeresrauschen und knarzenden Planken immer wieder an die "Galeere" erinnert wird, mit der man sich auf Reisen begeben hat. Besonders intensiv sind bei allen Songs immer die Momente, in denen Geïst in ein schleppendes Tempo verfallen, denn hier bauen sie eine düstere Atmosphäre auf die wirklich beeindruckend ist, und zu der die charismatische Stimme von Cypher D. Rex wie die Faust auf´s Auge passt. Beste Beispiele hiefür sind die langsamen Parts von "Einen Winter auf See" mit seiner eindringlichen Gitarrenmelodie und der Großteil von "Unter toten Kapitänen" – absolut gewaltig! Neben diesen schleppenden Parts sind es aber auch die satt groovenden Midtemporiffs des Openers "Galeere" und die Darkthrone-Reminiszens bei "Durch lichtlose Tiefen", die einen mitreißen und die geradezu für die Liveumsetzung prädestiniert sind. Das Ganze wird dann noch durch einige schnelle Parts aufgelockert, und sehr passend ausgewählte Samples bzw. Synthieeinsätze fügen noch das gewisse Extra hinzu. Einzig "Helike" fällt gegen die anderen Songs etwas ab, aber das ändert auch nicht mehr viel an dem sehr guten Eindruck, den dieses Album bei mir hinterläßt.
Unbedingt erwähnen möchte ich aber auch das düster-schöne Albumcover und die thematisch zum Konzept passenden Bandphotos – finde ich auf jeden Fall sehr lobenswert, wenn eine Band ein Konzeptalbum auch optisch passend gestaltet, und das haben Geïst hier mit Bravour gemeistert!
Fazit: Mit "Galeere" ist Geïst ein beeindruckendes, schön natürlich und fett klingendes Black Metal Album gelungen, welches für mich den Höhepunkt ihres bisherigen Schaffens darstellt!
Stefan / www.rdmag.de
Punkte: 9 / 10