Eingängigkeit ist nicht schlimm, oft sogar sehr angenehm wie bei dem aktuellen Werk der RHCP, aber von Geist habe ich mehr erwartet, etwas mehr Tool, etwas mehr System of a down. Denn die vier beherrschen ihre Instrumente, spielen rohen und oft ungeschliffenen Rock, voller Pathos und Kraft, schaffen es, vertrackte Melodien zu komponieren und diese grandios umzusetzen, aber trotzdem bleibt dieses Album sehr freundlich, teils sich anbiedernd. Doch vielleicht ist das auch nur der erste Eindruck den ich bekomme, höre ich doch grade diesen Silberling zum ersten Mal.
Vergleiche zu Pearl Jam, Tool, System of a down und vielleicht auch Tori Amos tuen sich auf, doch sind Geist keine Mischung oder gar Kopie der Genannten, vielmehr spielen Sie einen ganz eigenen Stil, atmosphärisch dichter, melodiöser deutschsprachiger Progressiv-Rock, der sich weit von der Masse absetzt und Zukunft haben sollte, vielleicht auf dem nächsten Album aber wieder etwas rauher und schnörkelloser. Und doch tut es gut, solch lebensbejahende Stimmung musikalisch zu vermittelt bekommen, sich dieser auszusetzen und sich in deren Bann ziehen zu lassen.
Auch textlich kommt diese Kombo vielversprechend und dieseVersprechen haltend daher. Texte mit Geist, Seele und Vernunft, mal zornig, mal lieblich, immer aber auch verschroben und vertrckt. Nichts für easy listening, sondern zum Mitgrübeln und Nachdenken: Bewußt Hinhören!!!
Anspieltipps: Ameisen, Beschwörer, 28, aber auch alle anderen sind des häufigen Hörens absolut würdig!Respekt!
Punkte: 8.5 / 10