Funeral Mist Salvation (2003) - ein Review von Janeck

Funeral Mist: Salvation - Cover
1
1 Review
4
4 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Janeck
08.11.2011 17:42

Manchmal gibt es sie, die kleinen versteckten Meisterwerke, die die Black Metal Szene auch heute noch erschüttern lassen.
So ein apokalyptischer Sturm und gleichzeitig Grenzen verschiebendes Meisterwerk ist „Salvation“ von der schwedischen Band FUNERAL MIST.
Ein Black Metal Sturm voller Perversionen, Abartigkeiten, Hass und Macht!
Musik dunkler als die Sonnenfinsternis und intensiver als jeder Höllenritt.
Schon der Beginn des Albums ist völlig faszinierend.
Brodelndes, industriales Wummern, Schreie, Kettengerassel, verzehrte Stimmen bis der erste Song „Agnus Déi“ sehr leise beginnt.
Klingt irgendwie sehr leise produziert - also wird an der Volume nachgeregelt. Was einen aber nach 12 Sekunden erwartet, ist der plötzliche Herztod für die Ohren.
Infernalisches Geschrei und megabrutales Drumming werden zusammen mit unglaublich bösartigen Riffsalven losgelassen.
Bereits hier hatten mich FUNERAL MIST völlig gefangen genommen.
Vom ersten Ton an wird man von der überragenden Vokalakrobatik von Arioch überwältigt.
Arioch bedient sich nicht dem typischen Black Metal Gekreische in eher höheren Tonlagen, sondern presst seine von Hass und Finsternis durchdrängten Texte in einer abartigen tiefen Kehlkopf-Phrasierung in die Gehörgänge.
Völlig einzigartig und grandios lebendig röhrt sich Arioch durch die 10 rabenschwarzen Songs.
Der Wechsel zwischen tiefem Sprechgesang und garstigem Kreischen ist auf “Salvation“ an Perfektion nicht zu übertreffen.
Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Arioch das große Highlight auf “Salvation“ ist. Zudem ist seine Gesangsdarbietung in der gesamten Szene bis heute einzigartig!
Die Musik lebt aber auch von dem genialen Drumming, welches fast durchweg rasend schnell dargeboten wird.
Unerwartete Rhythmuswechsel, peitschende Grooveattacken und mörderisch gutes Timing.
Die Blastbeats werden immer wieder durch Breaks und kurze Samples aufgelockert, sprich auch hier wird kein Standard geboten.
Ein weiters Highlight ist die beängstigende Gitarrenarbeit von Arioch und Nachash.
Riffs, die direkt aus dem Innersten der Hölle kommen, barbarisch und völlig frei von irgendwelchen Lebensspuren.
FUNERAL MIST entfachen in den 65 Minuten einen unvergleichlichen apokalyptischen Sturm aus purem Hass, Zerstörung und Dunkelheit der sich wie der vertonte Weltuntergang anhört.
Jede der kleinsten und rar eingesetzten Melodien kommt einem Triumphzug gleich. Filmsamples, Chöre, Mönchsgesänge, alles wurde auf “Salvation“ so intensiv in die Musik integriert, jeder Soundschnipsel ist perfekt platziert.
Keine warmen Melodien, keine Spur von Ordnung oder Harmonie, der gesamte Sound von FUNERAL MIST ist ein abartiger finsterer Strudel, ein schwarzes unendliches Loch - pure hasserfüllte Energie!
Auch die Produktion von “Salvation“ ist perfekt in Szene gesetzt. Schon fast zu sauber ist der Sound und trotzdem klingt alles lebendig, natürlich, roh und polternd. Eine perfekte Gratwanderung zwischen urwüchsiger Black Metal Tradition und musikalischer Größe.
Dass Arioch auch bei MARDUK für die großen Momente sorgt, sollte mittlerweile bekannt sein. Musikalisch spielen FUNERAL MIST aber in einer eigenen Liga!
Arioch gehört mit Sicherheit zu den großen Black Metal Künstlern, nicht nur wegen seinem außergewöhnlichen Organ, sondern auch wegen seiner kompositorischen Klasse.
Er ist nebenbei auch für das gesamte Songwriting bei FUNERAL MIST verantwortlich.
Nicht nur die Musik auf “Salvation“ ist ein alleiniges Highlight in der Black Metal Szene, auch das überragende Coverartwork mit seinen abartig kranken Details, stellt fast jedes Black Metal Coverartwork in den Schatten.
FUNERAL MIST haben mit “Salvation“ nicht weniger als eines der intensivsten und herausragendsten Black Metal Werke des 21. Jahrhunderts erschaffen!

Punkte: 8.5 / 10


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