Frost* Experiments In Mass Appeal (2008) - ein Review von Kubi

Frost*: Experiments In Mass Appeal - Cover
2
2 Reviews
4
4 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Progressive Rock


Kubi
21.11.2008 08:24

Vor etwas mehr als zwei Jahren verzückte FROST*, das Baby von Pop-Produzent Jem Godfrey, mit einem Prog-Album, dass Vergangenheit & Gegenwart miteinander verband und dabei verstand, sowohl eingängie Hits als auch opulente Epen zu bauen. In meinen Ohren gab es nicht viel, was hätte besser gemacht werden können und so ist es schon verwunderlich, dass mit Declan Burke ein neuer Sänger an Bord geholt wurde, weil es zu viel Kritik am Gesang von Jem und John Mitchell (KINO, ARENA) gab. Die beiden konzentrieren sich jetzt auf die Keyboards und die Gitarre.

Diese Neuerung ändert am Klangbild von FROST* allerdings nicht allzu viel. Wie schon auf dem Vorgänger "Milliontown" gibt es Progressive Rock zu hören, der seine Wurzeln zwar immer noch in den 70ern und 80ern hat, aber dennoch modern und innovativ klingt. Das liegt zum einen an der erneut ziemlich modernen Produktion, zum anderen aber vor allem an den hochoriginellen Tastenspielereien von Jem Godfrey persönlich. Selten habe ich eine Band gehört, wo die Keyboards eine so dominante Rolle spielen, ohne zu nerven. Kein neoklassisches Yngwie-Gedudel, keine Flower-Power-Parts, keine pseudo-sphärische Flächen, sondern mal aufregend-rockige, mal stimmungsvolle, leise Sounds, die dem Material den entscheidenden Schub geben. Hört für die rockigen Töne vor allem das abgefahrene 'Dear Dead Days' oder den dynamischen Opener und Titeltrack. Dass auch die leisen Töne passen, beweisen die hübsche Ballade 'Saline' und das kurze 'You/I'.

Der größte Unterschied zu "Milliontown" ist also der Gesang. Und mit Declan Burke hat Jem Godfrey da auch einen richtig guten Fang gemacht. Der Mann hat eine sehr variable Stimme, die wie gemacht ist für progressiven Rock dieser Art. Ob er wirklich der kommende Prog-Superstar wird, wie Godfrey prophezeit, wird aber abzuwarten bleiben.

Etwas zu kritisieren, gibt es aber dennoch: Ausgerechnet der Viertelstünder 'Wonderland' mag nicht wirklich zünden. Was wohl daran liegt, dass der extrem leise, nur von wenigen Klänge begleitete Mittelpart eher wie eine lange Pause mit anschließendem Hiddentrack wirkt, als wie ein ausgeklügelter Teil des Songs. Ehrlich gesagt, bin ich nicht mal sicher, ob es nicht sogar einfach ein Hiddentrack ist. Und jeder Part für sich wäre dann auch wieder gut, aber irgendwie geht man bei einer Prog-Band mit einer anderen Erwartungshaltung an ein 15-minütiges Epos. Und genau diese wird hier nun mal nicht erfüllt.

Doch auch mit diesem Manko ist "Experiements In Mass Appeal" erneut eine frische, innovative Scheibe geworden, die Fans des Debüts ebenso einsacken können wie Freunde von PORCUPINE TREE, KINO, ARENA oder IQ. Cool.

Anspieltipps: Experiments In Mass Appeal, Saline, Dear Dead Days

http://www.powermetal.de/review/review-12915.html

Punkte: 8 / 10


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