Die Retrowelle ist ja eigentlich weitgehend abgeebbt, oder? Natürlich sind ein paar Bands übrig geblieben, aber die Masse an Kapellen, die den Siebzigern frönen, kommt nicht mehr wöchentlich an die Gestade unserer Redaktion. Allerdings hat die letzte Tide mir FOOKS NIHIL an den Strand gespült.
Die Band mit dem seltsamen Namen stammt eigentlich aus Wiesbaden, aber ich erinnere mich nicht, einmal eine deutsche Band gehört zu haben, die einen solchen Sound hatte. Also, zumindest nicht mehr seit dem Ende der Sechziger. Und da war ich zwei Jahre alt.
FOOKS NIHIL klingt tatsächlich wie eine Reise zurück in die frühe Musik der Vereinigten Staaten, aber so weit zurück, dass wir selbst die Siebziger, Grundlage der letzten Retrowelle, zeitweise nur noch im Rückspiegel sehen. Wir versetzen uns in eine Zeit, in der CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL ('What's Left'), THE ANIMALS ('Down From Where She Comes') THE HOLLIES ('Homeless'), THE BEATLES ('Long Days') und THE BYRDS ('Tales') sich die Klinke in die Hand geben. Ja, genau so klingt das hessische Trio. Mit ein bisschen Bob Dylan ('Surface of Things').
Obendrein ist es beachtlich, mit welcher Bravour FOOKS NIHIL diesen Sound ins Hier und Jetzt transportiert. Würde ich die Band auf einem Oldie-Festival hören, würde ich mich tatsächlich fragen, wie es sein kann, dass ich von dieser Band der Sechziger keinen ihrer Hits erkenne.
Bleibt nur die Frage, ob man einen solchen Wiedergänger heute nochmal braucht, egal, wie gut es gemacht ist. An dieser Stelle muss ich ja zugeben, dass ich schon die Originale nicht höre. Aber Fans klassischen, US-amerikanischen Rocks können ihren Faves ein paar neue Lieder hinzufügen in Form einer Platte, die klingt, als sei sie eine remasterte "Best Of Sixties". Nur echt auf K-Tel.
(erschienen hier: https://powermetal.de/review/review-Fooks_Nihil/Fooks_Nihil,37272,37098.html)
Punkte: 6.5 / 10