Fogalord A Legend To Believe In (2012) - ein Review von Akhanarit

Fogalord: Legend To Believe In, A - Cover
1
1 Review
2
2 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal


Akhanarit
06.11.2012 22:34

Ein weiteres Debüt-Album aus Italien wird zu uns herübergeschwemmt. Wenig überraschend, dass es sich stilistisch um sogenannten Symphonic Epic Power Metal handelt. Gerade diese Metal-Sparte scheint im Land des Stiefels populär zu sein, wie keine andere neben ihr. FOGALORD existieren aufgrund der Vision nur eines Mannes. Danny All hat dieses Konzeptalbum, welches von einem Kriegsgott im Land des Nebels handelt (und auf der Geschichte von Danny's Heimatstadt Carpi basiert), nicht nur im Alleingang komponiert, er zeigt sich auch verantwortlich für Gesang und Keyboards. Um seiner Kreation den nötigen Ausdruck zu verleihen, scharte der Mastermind kurzerhand fähige Musiker um sich, die seine Vorstellungen entsprechend umzusetzen in der Lage waren. Stefano Paolini brilliert an der Gitarre, während Lorenzo Costi (Bass) und Francesco Zanarelli (Drums) das Rhythmusfundament bilden. Hinzu kommen noch Gastmusiker wie Ex-RHAPSODY Bassist Alessandro Lotta, Claudio Pietronik an der Sechssaiter, Martino Garattoni am Bass (beide ANCIENT BARDS) und Gitarrist Pier Gonella (LABYRINTH, NECRODEATH, MASTERCASTLE). Als Label hat Danny Limb Music für sich gewinnen können.

Musikalisch, und das ist am Ende ja ausschlaggebend, können FOGALORD durchaus überzeugen. Viele tolle Melodien, fast durchgehend mit Klassik verwoben, dominieren das Geschehen. Viel zu filigran, um die Kompositionen gleich beim ersten Durchlauf erfassen zu können, werden Erinnerungen an Bands wie MAGIC KINGDOM bei mir wach, was durchaus an den Vocals liegen dürfte. Danny All klingt nicht so furchtbar glattpoliert wie diverse Szenevertreter, sondern konnte sich eine gewisse Rauheit in der Stimme bewahren. Beeindruckend ist hierbei, dass er selbst Highscreams scheinbar mühelos bewerkstelligt. Wobei im Kontext von "A Legend To Believe In" von Screams zu sprechen der Sache auch nicht ganz gerecht wird. Selbst die höchsten Töne werden GESUNGEN!!! AVANTASIA lassen auch nicht zu knapp grüßen, was in diesem Fall wiederum den Melodielinien geschuldet ist. Dazu kreieren die Instrumentalisten Bilder von Erhabenheit, majestätischem Ehrgefühl und verträumter Romantik. Man fühlt sich quasi direkt eingeladen, an der langen Tafel Platz zu nehmen und das Gelage zu genießen. Die Musiker bewegen sich durchgehend auf einem hohen Niveau und hauchen vor allem Songs wie 'The Fog Lord', 'A Day Of Fire' oder auch 'At The Gates Of The Silent Storm' Leben ein. Mit 'The Scream Of The Thunder' haben FOGALORD einen Stampfer mit Hymnencharakter vorzuweisen, und auch die unvermeidliche Ballade 'Our Last Nightfall' (bei der dem Hörer zum zweiten Mal kurz weibliche Gastvocals begegnen) darf nicht fehlen.

Warum ist dieses Album dann nicht der absolute Knaller geworden? Nun, auf "A Legend To Believe In" wurden direkt vier Instrumental-Stücke untergebracht, die mal mehr, mal weniger als Intro fungieren, den Fluss des Albums aber auf Dauer doch mehr behindern, als diesem dienlich zu sein. Hinzu kommt, dass sich sehr wenige Momente vorfinden lassen, die sich direkt im inneren Ohr festkrallen und dem Hörer die Chance auf ein Entkommen lassen. Bei den Gesangslinien von einem progressiven Charakter zu sinnieren erscheint mit etwas zu weit hergeholt, die Tendenzen in diese Richtung sind jedoch nicht von der Hand zu weisen. Wirklich eingängig gestaltet sich lediglich der formidable Titelsong, der für mich zugleich das Highlight des Albums darstellt. Mit fast sechzehn Minuten Spielzeit hat man am Ende noch das Epos 'Of War And Resurrection' zu verdauen, welches zwar definitiv seine Momente hat, im Ganzen betrachtet aber doch zu viele Längen beinhaltet, um den Song spannend wirken zu lassen. Zwischendurch hatte ich das Bedürfnis, der Komposition einen Funken Uninspiriertheit zu unterstellen, bis mir der Mammut-Song dann doch noch gerade so ein "Daumen hoch" abringen konnte, weil die Musiker noch einmal richtig Fersengas gegeben haben.

Fazit: FOGALORD haben mit "A Legend To Believe In" ein durchaus wertiges Konzeptalbum geschaffen, das am Feiervolk allerdings vorbeiplätschern wird, da die Stücke zu ausladend ausfallen. Wir haben es hier definitiv mit einem "Kopfhöreralbum" zu tun. Erst so entfalten Songs dieser Art ihre volle Pracht. Wenn ich derartige Musik höre, frage ich mich am Ende aber dann doch immer eines: Wo zur Hölle habe ich nochmal meinen Drachen abgestellt???

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/index.php?show=review_de&id=4674

Punkte: 8 / 10


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