Flotsam and Jetsam waren zwar keine neue Band, nein; sie existierten bei Veröffentlichung von "When the storm comes down" schon fast 10 Jahre und hatten unter anderem mit "Doomsday for the deceiver" eine hammergeile, stilmixende Powerscheibe auf den Markt geschmissen.
1990 war davon jedoch leider nichts mehr übrig; nach dem Weggang von Flotsam-Chefdenker Jason Newsted 1987 zu den Kollegen von Metallica, sackte die Band langsam ab und endete mit "When the storm comes down" da, wo man sie 1986 NIE erwartet hätte; saftlose, seichte, grösstenteils superlangweilige Songs ziehen sich wie dicker Schleim durch die unterdurchschnittliche Platte.
Songs wie "The master sleeps" oder "No more fun" haben mit dem HC-lastigen Lärm von einst nix mehr gemein - im Gegenteil; Längen und Ideenlosigkeit machen sich in den Songs breit. Sänger Eric A.K., der mir schon immer ein bisschen ein Dorn im Auge war, singt auf der Platte nur noch obernervig und klingt ausgelaugt und enorm substanzlos. Das Ganze wurde dann auch noch kacke abgemischt, so dass dem schmalbrüstigen Songwriting nicht mal damit ein Gefallen getan wurde und sich "When the storm comes down" nach viel Luft um Nichts anhört. Mit einer fetten Produktion hätte man vielleicht noch einige Schwächen kaschieren können - aber so? Nein, die Scheibe ist TYPISCH für 1990, als Kasperlebands wie Slaughter und Winger Preise abräumten. Aus dem eigenständigen, erdigen Thrashmetal wurde seichter Mainstream. Zum Glück gab es aber auch in jenen Schreckensjahren gute Scheiben und auch gute neue Thrashbands!! Das muss auch gesagt sein.
"When the storm comes down" ist eine jener Platten, die ich gerne als Zeichen der Zeit sehe; das Ende des Thrashmetal! Zum Glück war zu jener Zeit schon eine neue Bewegung heftig am (über)kochen - der Death Metal! Logisch, dass es auch da nicht mehr lange dauerte, bis auch jener Trend sich totgelaufen hat.
Punkte: 3.5 / 10