Fler Bewährung Vorbei (2016) - ein Review von Monolith

Fler: Bewährung Vorbei - Cover
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∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Rap / Hip Hop


Monolith
24.06.2016 15:14

"Im Mai ist die Bewährung vorbei. Und dann zeig' ich allen Rappern draußen wie ein Berliner ist!" so ungefähr äußerte sich Fler im März im "epischen Interview" bei Niko von der Backspin. Da war bei ihm alles so gut, mit Sentino als neuer gesignter Act auf seinem Label und ihrer gemeinsamen Single "Unterwegs", dass er sich einfach mal eines großen Mundwerks bedient hat. Wer das Interview gesehen hat stand zwischen den beiden Stühlen "Entertainment" und "Fremdscham".

Jetzt wissen wir ja, was Fler meinte mit "Im Mai ist die "Bewährung vorbei"". Nichts mehr als ein kleiner Promomove, um seine EP vorzustellen, die an seinem letzten Bewährungstag erschienen ist.

Interessanterweise blieb von seinen großen Sprüchen nichts mehr übrig, im Gegenteil: Fler zeigt sich auf dieser EP überwiegend raptechnisch geschnörkelt, und wer jetzt dachte er spielt ein weiteres mal seinen alter Ego Frank White, der wird sehr überrascht sein, dass er auf dieser EP so gut wie gar keine Schimpfwörter benutzt. Klar, wer seit Jahren das Wort "Realtalk" so oft in den Mund genommen hat wie er, der sollte sich von dem Kleinkinderjargon distanzieren. Stattdessen Rollt Fler das letzte halbe Jahr auf und macht sich auf dem Track "Heiligtum" über die Rapper lustig, die ständig an seiner Haustür sind und kommt dann bei "Reality Check" wieder seinem Konkurrenten entgegen, ganz nach dem Straßensound Interview "Wenn Kollegah aufhört Lügen über micht zu erzählen, werde ich aufhören mehr über ihn auszuplaudern"

Fler macht hier nach seinen eigenen Worten "Cloud Rap", und wenn ich das alles richtig verstehe, und so wie ich das gehört habe, bedeutet es, dass die Beats im Mittelpunkt stehen, während Fler darauf in unterschiedlichsten Flowvariationen rappt aber nur so sehr, dass er den Beats nicht im Weg steht.

Die EP ist eine kleine Entschädigung für die Hörer, da sein nun zu "Vibe" umbenanntes eigentlich im Mai erscheinendes Album "Carlo Escobar" auf den September verschoben wurde. Die EP hätte aber auch ruhig für lau angeboten werden können, 9€ für 5 Tracks sind, Qualität hin oder her, im Rapgenre deutlich zu viel.

Punkte: 7 / 10


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