Flaming Bess Tanz Der Götter (1979) - ein Review von voyager

Flaming Bess: Tanz Der Götter - Cover
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1 Review
9
9 Ratings
9.28
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock



17.11.2009 13:47

Eines der interessantesten Alben innerhalb der deutschen Rockszene der ausgehenden 70er Jahre ist meines Erachtens „Tanz der Götter“ der Düsseldorfer Gruppe Flaming Bess. Ende 1978 wurde die Gruppe in einer Rocksendung in WDR 2 vorgestellt, zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch keine LP veröffentlicht. Es existierte lediglich ein Demoband, die Rohfassung zu „Tanz der Götter“. Dieses wurde in der entsprechenden Sendung, ich glaube es war „Rock In“, vorgestellt. Die Publikumsresonanz nach der Sendung war sehr groß und der WDR entschloß sich, mit der Gruppe „Tanz der Götter“ auf LP zu produzieren. In 5 teilweise sehr langen Stücken wird die Geschichte von der Sterneprinzessin Flaming Bess erzählt, die von Karthul, dem Dämon der Schattenwelt, aus ihrem Reich vertrieben wird. Dem Ende nahe wird sie vom Sternenkrieger Arkana gerettet. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen Karthul auf. Am Ende der siegreichen Schlacht feiern sie ein großes Fest, den Tanz der Götter. Diese Fantasygeschichte klingt zwar ziemlich banal und man muß mit dem Schlimmsten rechnen. Doch diese Befürchtungen treten nicht ein. Gesungen wird nicht, die Geschichte wird am Anfang der einzelnen Stücke von Wolfgang Neumann, einem Moderator des WDR, erzählt. Musikalisch bewegt sich das Ganze auf einem sehr hohen Niveau. Die Flaming Bess Musiker Joachim Jansen (Keyboards, Synthesizer, Geige, Piano), Hans Wende (Baß, Gitarre) und Peter Wahle (Schlagzeug) sowie diverse Gastmusiker ziehen ein musikalisches Feuerwerk ab. Aus den Stilmittel von Rock, Psychedelic, Jazz und etwas Funk zaubern sie einen derart aufregenden Klangcocktail, wie man von einer deutschen Gruppe bis dato nicht kannte. Besonders in NRW verkaufte sich das Album gut, was nicht zuletzt daran lag, daß der Titelsong „Tanz der Götter“ in der WDR 1 Hitparade „Schlagerralley“ (blöder Titel – tolle Sendung!) wochenlang von den Zuhörern in die Top 10 gewählt wurde. Zwei Jahre später erschien mit „Verlorene Welt“ ein zweites Album der Gruppe, daß aber nicht mehr an den Achtungserfolg ihres Debüts anknüpfen konnte. „Tanz der Götter“ ist längst vergriffen und wurde später nicht wieder aufgelegt, was eigentlich schade ist. Wer die Möglichkeit hat, an ein Exemplar dieses musikalischen Juwels zu gelangen, sollte zugreifen. Es lohnt sich!

Punkte: 10 / 10


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