Bereits der Opener „Martyr“ mit seinen technoiden Gitarrenriffs und dem Maschinendrumming von Raymond Herrera, beides werden zu späteren Markenzeichen der Band, hinterließ entweder einen staunenden oder überforderten Hörer.
Spätesten wenn Burton C. Bell neben seinem Hardcore beeinflussten Gesangsstil mit seinem ultra-charismatischem Klargesang einsetzt, ist eines klar: diese Scheibe ist etwas völlig neuartiges.
Damals wie heute ist das Album einzigartig in der Szene.
Alleine der Mut klaren Gesang in ultrabrutale Schädelspaltersongs gleichberechtigt zu integrieren und damit auch völlig zu überzeugen, gibt diesem Album eine völlig eigenständige Note.
Dino Cazares derb-kalte Riffs gehen Hand in Hand mit brodelten Basswänden, für die er auch selber zuständig war, und hebt sich mit seinem Stil aus der Masse ab.
Fear Factory erkennt man immer am Gitarrensound und den Riffs, was das gewaltige Grundgerüst im Sound der Band ausmacht.
Musikalisch klang “Soul Of A New Maschine“ für mich schon immer wie ein Zwitter aus Voivod und Napalm Death die gemeinsam bei einem Blade Runner Videoabend Liebe hatten.
Und ein Song wie „Scapegoat“ deutete schon auf diesem Meisterwerk an, was in 3 Jahren noch kommen sollte.
Fear Factory werden zu Recht auf ihr 1995er Meisterwerk “Demanufacture“ reduziert, danach kam ja auch bekanntermaßen nichts mehr, aber “Soul Of A New Maschine“ wird immer gerne vergessen.
Ein Album das für viele Bands etliche Türen öffnete und maßgeblich an der Entwicklung des Heavy Metal in den 90er Jahren beteiligt war.
Und für diesen mutigen Weg den Fear Factory in der Hochzeit des Death Metal gegangen sind, gebührt dieser Band mein ganzer Respekt.
Eine der wenigen Bands die durch Innovation und künstlerischer Freiheit auch außerhalb der Metalszene völlig zu Recht großen Erfolg feiern konnte.
“Soul Of A New Maschine“ bleibt trotz “Demanufacture“ mein liebstes Fear Factory Album, gerade weil es ein mutiges Album war/ist!
Punkte: 8.5 / 10