Faint Horizon Der Sturm (2010) - ein Review von Xeledon

Faint Horizon: Sturm, Der - Cover
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6.00
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Gothic Metal


Xeledon
15.09.2010 15:16

Auf FAINT HORIZON wurde ich erstmals im Abspann des ersten Teils der kultigen No-Budget-DSA-Fanfilmreihe "Leuenklinge" (Teil 4 feierte unlängst auf der Dortmunder RatCon Premiere und dürfte in Kürze - wie bereits die Vorgänger - zum kostenlosen Download bereitgestellt werden) aufmerksam. Damals wusste ich nicht so recht, ob ich den Song "Sehnsucht" ganz fürchterlich kitschig finden oder ob er mir tatsächlich gefallen sollte. Und im Grunde verhält es sich mit der zweiten EP-Veröffentlichung der Hamburger Gothic-Metaller ganz ähnlich.

Um FAINT HORIZON gut finden zu können, bedarf es nicht nur einer gut ausgeprägten Resistenz gegen, sondern sogar einer regelrechten Begeisterungsfähigkeit für die Extraportion Kitsch, die den Musikern aus jeder Pore trieft. Somit wird man beim durchschnittlichen Metalhead vermutlich für kaltes Schaudern sorgen, während man in den stets auf Romantik und Theatralik bedachten Kreisen der Gruftie-Szene mächtig Eindruck hinterlassen könnte. Besonders der schmachtende Sopran-Gesang von Anissa Taggatz dürfte massivst polarisieren, insbesondere, weil die Dame sich gesangstechnisch überhaupt nichts vorwerfen zu lassen braucht, sondern die von ihr gewählte Stilistik brilliant in Szene setzt.

Hat man den meterdicken Rosa-Plüsch-Besatz erst einmal durchdrungen, darf man durchaus überrascht sein angesichts der Qualität des Songwriting-Grundgerüstes. Ein Gespür für eingängige Melodien und vielseitige Arrangements zeichnen die Kompositionen aus, die von gleichermaßen eigensinnigen wie poetischen deutschsprachigen Texten gekrönt werden. Dass man dabei oftmals gefährlich nahe an primitivster "Reim dich oder ich fress dich!"-Holzhammer-Lyrik vorbeischrammt, ist durchaus gewollt. Dass FAINT HORIZON dennoch an ihrem Weg festhalten und bewusst auf Kollisionskurs mit potentiellen Kritikern gehen, verdient Respekt. Für höhere Wertungsregionen sollten die Hanseaten dennoch ihre rockige Seite stärker betonen und Kitsch und Patos ein wenig zurückschrauben.

(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=15354)

Punkte: 6 / 10


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