Dabei entspricht die Musik gar nicht so sehr dem, was man von der Optik her hätte erwarten können. Das Tempo wurde zwar häufig wieder angezogen, es gibt Doublebass- und sogar Blastbeatpassagen, Tremolopicking und Growls, aber der Charakter der Musik ist immer noch vor allem groovig und nicht so zermalmend und finster wie auf den ersten beiden Alben.
Dabei fährt der titelgebende Opener am meisten Death Metal auf und bietet sogar schräge Tremolo-Melodielinien, die man so schon lange nicht mehr von ENTOMBED gehört hat.
Der folgende Track “Masters Of Death” greift das Death-Fundament auf, reichert es aber mit einer dicken Ladung Thrash an und ist einer meiner absoluten Lieblingssongs des Albums.
Der Text ist zusammengesetzt aus Band-, Song- und Albennamen verschiedener Death/Thrash-Größen und der Refrain zitiert musikalisch sogar direkt aus “Angel Of Death”. Außerdem darf NECROPHAGIAs Killjoy eine Strophe singen, der auch an anderen Stellen des Albums im Hintergrund zu hören ist, wenn ich mich nicht täusche.
Mit dem darauffolgenden “Amok”, das “Wolverine Blues”-Gedenkriffs auffährt, verliert das Album aber deutlich an Geschwindigkeit und setzt eher die bekannte Stilistik der letzten Alben fort. Bei “The Dead, The Dying And The Dying To Be Dead” wird's sogar nochmal langsam.
Die Riffs wirken aber durchgehend inspiriert und machen das gesamte Album am Stück zu einer wahren Freude. Die wird auch textlich gefördert, denn ENTOMBED haben sich wieder zu einigen Höhepunkten hinreißen lassen:
“And when you're dead / you won't be forgotten / no, they will dig you up / and they will fuck you rotten.” Killer! Oder, einer noch:
“I love it like you love Jesus / it does the same thing to my soul / hey-ho / I got a life-long love for the occult.”
Am Ende des Albums steht mit “Love Song For Lucifer” ein Outro, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschließt. Es besteht aus Akustikgitarren, geisterhaftem Frauengesang und abgedrehten Schreien und kann durchaus Gruselatmosphäre schaffen, passt aber nicht ganz zum vorher gehörten.
Die Produktion ist etwas klarer als bei “Inferno”, geht aber voll in Ordnung.
Insgesamt also ein tolles Album, aber nicht die vielleicht von einigen erhoffte Rückkehr zum Ursprungsstil.
Zum Reinhören: “Masters Of Death”, “When In Sodom”
Punkte: 8.5 / 10