joza


Registriert seit: 01.12.2007

Zum Verkauf 85 Eingetragen 44
Bewertungen: 63 Reviews: 8
Genres: Blues, Country, Dark Wave/Gothic, Elektronische Musik, Hardcore, House, Hörspiel/Hörbuch, Jazz, Klassik, Metal, Pop, Punk, Rap/Hip Hop, Rock, Singer/Songwriter/Liedermacher, Sonstiges, Soundtrack, Volksmusik/Folklore, World Music
Bewertungsverteilung von joza
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Die letzten Bewertungen
9.0 für Opeth: Heritage (2011) (21.09.2011 17:54)
9.0 für Emperor: Emperial Live Ceremony (2000) (15.09.2011 00:12)
5.0 für Samsas Traum: Anleitung Zum Totsein (2011) (15.09.2011 00:11)
9.0 für Gary Moore: After Hours (1992) (26.07.2011 21:59)
7.5 für Kreator: Hordes Of Chaos (2009) (24.07.2011 18:34)
10.0 für Tiamat: Wildhoney (1994) (10.07.2011 13:14)
8.5 für Entombed: Inferno (2003) (08.07.2011 11:22)
9.0 für Valborg: Glorification Of Pain (2009) (03.06.2011 23:34)
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Die letzten Reviews

21.09.2011 17:54 - Opeth: Heritage (2011)

9.0 / 10
OPETH waren bislang hauptsächlich bekannt dafür, eine ziemlich eigene Nische im Prog Metal zu besetzen, die sich durch den häufigen Gebrauch von tiefen Growls auszeichnete. Die sind den Ursprüngen der Band im schwedischen Death Metal zu verdanken, von dem sich OPETH aber schon mit ihren frühen Alben effektiv verabschiedeten. Mikael Åkerfeldts Vorliebe für die 70er im Allgemeinen, psychedelischen Prog im Speziellen und auf den späteren Alben auch Jazz begann sich zu zeigen und mit "Heritage" befreien sich die Schweden nun endgültig von den Metal-Wurzeln. "Befreien" deshalb, weil das Album auf mich den Eindruck macht, dass Åkerfeldt nun genau die Musik spielt, die er eigentlich machen möchte und der Metalanteil der Vorgängeralben hauptsächlich vorhanden war, weil die OPETH-Formel diesen eben beinhaltete. Diese Formel wurde jetzt gehörig vereinfacht. Die Basis der Lieder bilden nun gleichwertig Orgel und Gitarre und Mikael singt nur noch klar. Das erste Lied nach dem schönen Piano-Intro heißt "The Devil's Orchard" und ist das Stück, das am meisten an die letzten Alben anknüpft: Vertrackte Gitarrenläufe, relativ eingängiger Gesang und schnelle Soli. Besonders hier macht sich die Entzerrung der Gitarre bemerkbar und es wird deutlich, wie instrumental versiert die Band ist. Im Folgenden nimmt der Psychedelic- und Krautrock-Anteil stark zu. Häufig folgen wilde Solopassagen mit ungeraden Rhythmen auf entspannte Improvisationen - der Gegensatz ist vergleichbar mit dem der Metal- und Akustikpassagen auf den älteren Alben, nur deutlich weniger eingängig. Eine Ausnahme bildet der schnelle Rocker "Slither", der übrigens Dio gewidmet wurde und mit verdammt dreckigen Orgeln aufwarten kann. Hier versucht sich Mikael als Rocksänger, was bei seiner weichen Stimmfärbung zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Auch positiv hängengeblieben ist bereits beim ersten Durchlauf das wunderschöne abschließende Stück für Akustikgitarre. Die Lieder lassen allen Instrumenten Platz sich zu entfalten; der Fokus auf die Gitarre ist passé. Besonders in den leisen Parts kann so das gefühlvolle Bassspiel begeistern. Mich persönlich freut besonders der Einsatz der Flöte, zum Beispiel in "Famine" - dieses Instrument wird heute im Rock leider kaum noch benutzt, dabei hat es die Musik von Bands wie CAMEL sehr bereichert. Der Gesamteindruck des Albums ist verschrobener und intimer als zuvor und die Gegensätze wirken trotz fehlender Growls intensiver. Das Ganze beruft sich natürlich überdeutlich auf die glorreichen 70er. Das fängt bereits beim Coverartwork an, das sich angenehm von den Photoshop-Bildern der letzten paar Alben abhebt und endet bei der warmen, transparenten Produktion (gemastert wurde übrigens im Abbey Road Studio - das hat aber sicher auch mit dem großen Namen zu tun). Trotzdem klingt das Album an keiner Stelle nach einem Retroverschnitt, was sicher mit den immer noch vorhandenen Metalelementen in den härteren Riffs, wie zum Beispiel der Doublekick in "Slither", zu tun hat. Einen Anspieltipp zu nennen ist schwierig, da "Heritage" eines jener Alben ist, die bei dem berühmten Glas Wein gehört werden möchten. Da ich Wein aber zum Kotzen finde, empfehle ich stattdessen heißen Früchtetee und die Lieder "Nepenthe" und "The Devil's Orchard" zum Antesten ohne Anspruch darauf, das Album danach zu "kennen" - dafür ist der Gesamtwerkcharakter zu stark. Insgesamt hat mich dieses Werk äußerst positiv überrascht und es gefällt mir weit besser als die Lieder, die mir von den letzten zwei Alben bekannt sind. [Review lesen]

29.08.2011 17:04 - Entombed: Serpent Saints (Ten Amendments) (2007)

8.5 / 10
Vier Jahre nach dem eher langsamen “Inferno” stehen bei ENTOMBED die Zeichen auf Back to the roots: Zum ersten Mal seit “Clandestine” wird das Bandlogo in seiner ersten Version verwendet, das Cover ist wieder aufwändiger gestaltet und gleich drei Lieder tragen “death” oder “dead” im Titel. Im Gegensatz zu offensichtlich vielen anderen gefallen mir auch die groovigen Werke der Band außerordentlich gut und sogar “Same Difference” kann ich etwas abgewinnen – dennoch bin ich von “Serpent Saints” positiv überrascht. Dabei entspricht die Musik gar nicht so sehr dem, was man von der Optik her hätte erwarten können. Das Tempo wurde zwar häufig wieder angezogen, es gibt Doublebass- und sogar Blastbeatpassagen, Tremolopicking und Growls, aber der Charakter der Musik ist immer noch vor allem groovig und nicht so zermalmend und finster wie auf den ersten beiden Alben. Dabei fährt der titelgebende Opener am meisten Death Metal auf und bietet sogar schräge Tremolo-Melodielinien, die man so schon lange nicht mehr von ENTOMBED gehört hat. Der folgende Track “Masters Of Death” greift das Death-Fundament auf, reichert es aber mit einer dicken Ladung Thrash an und ist einer meiner absoluten Lieblingssongs des Albums. Der Text ist zusammengesetzt aus Band-, Song- und Albennamen verschiedener Death/Thrash-Größen und der Refrain zitiert musikalisch sogar direkt aus “Angel Of Death”. Außerdem darf NECROPHAGIAs Killjoy eine Strophe singen, der auch an anderen Stellen des Albums im Hintergrund zu hören ist, wenn ich mich nicht täusche. Mit dem darauffolgenden “Amok”, das “Wolverine Blues”-Gedenkriffs auffährt, verliert das Album aber deutlich an Geschwindigkeit und setzt eher die bekannte Stilistik der letzten Alben fort. Bei “The Dead, The Dying And The Dying To Be Dead” wird's sogar nochmal langsam. Die Riffs wirken aber durchgehend inspiriert und machen das gesamte Album am Stück zu einer wahren Freude. Die wird auch textlich gefördert, denn ENTOMBED haben sich wieder zu einigen Höhepunkten hinreißen lassen: “And when you're dead / you won't be forgotten / no, they will dig you up / and they will fuck you rotten.” Killer! Oder, einer noch: “I love it like you love Jesus / it does the same thing to my soul / hey-ho / I got a life-long love for the occult.” Am Ende des Albums steht mit “Love Song For Lucifer” ein Outro, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschließt. Es besteht aus Akustikgitarren, geisterhaftem Frauengesang und abgedrehten Schreien und kann durchaus Gruselatmosphäre schaffen, passt aber nicht ganz zum vorher gehörten. Die Produktion ist etwas klarer als bei “Inferno”, geht aber voll in Ordnung. Insgesamt also ein tolles Album, aber nicht die vielleicht von einigen erhoffte Rückkehr zum Ursprungsstil. Zum Reinhören: “Masters Of Death”, “When In Sodom” [Review lesen]

24.07.2011 18:34 - Kreator: Hordes Of Chaos (2009)

7.5 / 10
"Hordes Of Chaos" von 2009 ist das zwölfte Album der Thrash-Urgesteine von KREATOR. Mir sind nur die Frühwerke der Band bekannt, die experimentellen Alben und die neueren Thrash-Platten kenne ich nicht. Dieses Album habe ich günstig im Laden gesehen und aus Neugier gekauft, und enttäuscht wurde ich nicht - ein Meilenstein ist "Hordes Of Chaos" aber auch nicht. Präsentiert wird moderner Thrash, der sich zwar hörbar auf die 80er beruft, jedoch viele neuere Elemente einbindet wie zweistimmige Gitarrenleads, Groovepassagen und sogar Breakdowns. Ich bin kein Fan solcher Elemente, aber hier werden sie stimmig in das äußerst gute Songwriting einbezogen und stören nicht. Die Lieder bewegen sich alle im mittleren bis hohen Tempo, auf Pausen wird größtenteils verzichtet. Ausnahmen wie das Intro von "Amok Run" oder das kurze Instrumental "Corpse Of Liberty" bestätigen die Regel. Das Schlagzeug poltert relativ variabel. Es basiert zwar fast in jedem Song auf einem thrashtypischen Uffta-Uffta-Blastbeat, was aber vollkommen passt. Der Gesang wird allein von Mille übernommen, der hysterisch brüllt und dabei absolut unverwechselbar ist. Im erwähnten Intro von "Amok Run" versucht er sich sogar an einem tiefen melodischen Gesang, das klingt aber leider eher drittklassig. Zu erwähnen sind auch die technisch anspruchsvollen, aber trotzdem melodiösen Soli von sowohl Mille als auch Sami. Diese sind echte Highlights und bereichern die jeweiligen Lieder wirklich. Textlich geht's um Sozialkritik, Amerika und Persönliches - das liest sich nicht besonders innovativ und die Texte sind auch eher Durchschnitt; aber wer hört schon Thrash, um sich an der Poesie zu erfreuen... Dazu passt das Artwork, das revoltierende Zombie(?)-Horden zeigt - gefallen tut's mir trotzdem nicht so recht, denn man sieht ihm die Bearbeitung im Computer deutlich an. Die Gemälde früherer Albencover mochte ich lieber. Noch ein paar Worte zum Sound: Das Album wurde live und analog eingespielt, was die Band wohl seit "Pleasure To Kill" nicht mehr so gemacht hat. Durch die reduzierte Anzahl an Spuren sind alle Gitarrenlinien schön herauszuhören, weil man den einen Gitarristen links, den anderen rechts abgemischt hat und nur für Soli Overdubs verwendet wurden. Der Bass ist leider sehr leise, wie es bei modernen Produktionen üblich ist. Besonders positiv fällt auf, dass kein Klick verwendet wurde, denn dadurch wird das Tempo auch innerhalb der Songs sehr dynamisch variiert. Was leider absolut nicht dynamisch ist, ist der Sound des Schlagzeugs. Die Bassdrum klingt mehr nach Nähmaschine als so manche Triggertrommel und auch die Snare klingt sehr komprimiert. Das nervte zu Anfang stark, mittlerweile kann ich aber darüber hinwegsehen. Alles in allem ein sehr hörbares Werk einer gut zusammenspielenden Band. Man merkt, dass hier erfahrene Leute am Werk sind, die wissen was sie tun. Dass das für mich teilweise zu modern klingt, kann man der Band kaum vorwerfen. Zum Reinhören taugt "Warcurse" mit seinem fetzigen Refrain oder auch "Radical Resistance". [Review lesen]

10.07.2011 13:14 - Tiamat: Wildhoney (1994)

10.0 / 10
"In the sand I found two wonderful shells As like as two peas And I thought I could hear the sound of bluebells Behind the roaring seven seas..." TIAMATs '94er Album "Wildhoney" ist für mich eines der besten (Metal)Alben aller Zeiten und in Musikstil und Atmosphäre unvergleichlich. Während die Band vorher Death-Doom spielte und nachher mit netten Gothic-Rock-Alben bekannt wurde, hat "Wildhoney" (und auf ähnliche Weise auch der Nachfolger "A Deeper Kind Of Slumber") einen absoluten Ausnahmestatus inne. Dabei ist der Sound zu Beginn des Albums dem Vorgänger "Clouds" sehr ähnlich: Tonnenschwere Doom-Gitarren, klare Growls und dezente Keyboardeinsätze bilden nach einem kurzen Soundscape-Intro den Einstieg ins Album. Ehe man sich versieht, schließt nahtlos "The Ar" an und schraubt den Psychedelic-Anteil mit Chor-Synthesizern und repetitiven Riffs ordentlich in die Höhe. Und genauso geht es weiter: Ein Song schließt ohne Pause an den vorherigen an, manchmal werden Zwischenspiele in Form von surrealen Elektro- oder Naturgeräuschen eingebaut, die sich absolut harmonisch einfügen. Der Einsatz von Klargesang und Elektronik wächst dabei stetig, bis das Album mit dem monoton-ruhigen Doppelschlag "Do You Dream Of Me?" und "A Pocket Size Sun" ausklingt. Ersterer ist eine sehr einfache, aber wunderschöne Ballade, die mit einem furiosen folkigen Solo endet; letzerer besteht aus gesprochenen Vocals, tröpfelnden Gitarren- und Basstönen und einem sich stetig steigernden Schlagzeug und entlässt den Hörer vollends in eine Traumwelt - die Stille nach dem Lied wirkt irritierend. Sowohl in den Metalsongs als auch in den leiseren Stücken wird eine gewaltige Menge an hypnotischen Melodien, wunderbaren Soli und ausufernden Instrumentalpassagen aufgefahren. Das erzeugt eine faszinierende und sehr tiefe Atmosphäre zwischen brütender Sommerhitze und lauer Abendluft; der Einfluss von PINK FLOYD ist dabei deutlich zu hören, trotzdem haben TIAMAT etwas völlig eigenes geschaffen. Auch das Artwork von Necrolord unterstützt die entrückte Stimmung: Es zeigt Insekten, Blüten, abstrakte Farbflächen und kleine Sonnen, alles in einem leuchtenden Orangerot - der Mann hat ausnahmsweise mal nicht in Blau gemalt. Die Produktion ist okay, aber nicht besonders. In etwa vergleichbar mit "Clouds"; ziemlich 90er, aber der Atmosphäre absolut nicht hinderlich. Einzelne Songs hervorzuheben wäre ein Frevel. Wer aber vor dem Kauf hereinhören möchte, könnte das mit "Visionaire" tun, denn dieses Lied kombiniert sehr charakteristisch den Metal- und ruhigen Anteil der Musik. Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass TIAMAT mit "Wildhoney" ein Jahrhundertwerk geschaffen haben, dem ich am liebsten 11 Punkte geben würde. [Review lesen]

08.07.2011 11:22 - Entombed: Inferno (2003)

8.5 / 10
ENTOMBED muss man wohl nicht vorstellen, denn die Band hat wie kaum eine andere den Begriff "Death'n'Roll" für groovigen Schweden-DM geprägt. Das 2003er "Inferno" macht der Genrebezeichnung alle Ehre und ist vor allem eines: Unfassbar fett. Die Lieder bewegen sich zumeist im mittleren Tempo, aber auch doomige ("Children Of The Underworld") und schnelle ("Young And Dead") Ausreißer kommen vor. Die Riffs zeichnen sich dabei vor allem durch ihre Einfachheit aus und bilden mit den krachenden Drums und dem stark verzerrten Bass eine unbarmherzige Einheit. Typisches Schwedenriffing gibt's natürlich fast keines, sondern Powerchords und Palm-Muting. Ruhepausen werden dem Hörer dankenswerterweise nicht gegönnt, außer dem kurzen Barpiano-Stück "Intermission", das die A-Seite des Albums beschließt. LG Petrov röhrt sich wie immer die Seele aus dem Leibe und klingt dabei weit brutaler als jeder ultratiefe Growl aus Amerika. Fantastisches Gebrüll! Die Texte sind ebenso intellektuell wie die Musik und handeln von misslungenen Beziehungen, Zombies und Muskelmännern. Besondere Sternstunden sind "That's When I Became A Satanist" und "Nobodaddy", und das ist absolut ernst gemeint, denn so viel Rotz und Ironie passt perfekt zur Attitüde der Musik. Das tut auch die Produktion, die nicht vergleichbar ist mit dem schneidenden, aber sehr produzierten Sound der Frühwerke. Hier scheppert und dröhnt es an allen Ecken, dass es eine wahre Freude ist. Auch das Artwork ist simpel und kommt ohne Bilder aus, selbst das Cover ist minimalistisch. Wer also auf der Suche nach groovender statt blitzschneller Zerstörung ist, sollte in "Inferno" reinhören, oder auch in vergleichbare Alben der Band wie "Uprising". Als Anspieltipps könnte man das genannte "That's When I Became A Satanist" nennen, da es den Stil des Albums gut zusammenfasst. [Review lesen]

03.06.2011 23:34 - Valborg: Glorification Of Pain (2009)

9.0 / 10
Eine Tür knarrt, dann ein Riff, das aus genau einem Akkord besteht. "Brief are the moments we adore, mesmerising and unknown." Bereits die ersten Sekunden von VALBORGs offiziell erstem Album "Glorification of Pain" (die Compilation "Songs for a Year" nicht mitgezählt) machen unmissverständlich deutlich, was den Hörer erwartet: Brettharte Doom-Riffs, Vocals zwischen Gebrüll und beschwörendem Klar-, gelegentlich Chorgesang, ein treibendes Schlagzeug und ein gewaltiger Batzen Atmosphäre. Das Adjektiv, das VALBORG wohl am besten charakterisiert, ist "kauzig", denn ihre Version von Prog-Death-Doom-Metal klingt absolut zeitlos, sehr eigen und durchaus schwer zu durchdringen. Die Lieder werden dominiert von stoischen Gitarren und einem nicht minder trockenen Bass, die zusammen mindestens genauso knarzig sind wie die alte Tür vom Anfang des Albums. Das Schlagzeug unterlegt die Saiteninstrumenten mit kraftvollen, schnörkellosen Rhythmen mit seltenen taktlichen Experimenten oder Midtempo-Blastbeats. Der Gesang wird äußerst variabel eingesetzt: im bereits zitierten Lied "Whispers of the Wizard" besteht er aus ruhigem, entrückt wirkendem Klargesang, der durch die Gitarrenwände schleicht wie Nebel durch knorrige Baumstämme; im darauffolgenden "Epic Journey" ist er ein räudiges Growling inklusive CELTIC-FROST-mäßigen "Uh!"-Ausrufen. Immer wieder lichten sich die Soundwände und geben Raum für leise, unverzerrte Gitarren ("When Dusk Begins To Fall") oder sogar Klaviertöne ("Celestial Opening"). Diese Zwischenspiele gliedern sich homogen in die finster-melancholische Atmosphäre ein. Zu erwähnen ist auch, dass "Glorification of Pain" von der Band im Studio live und analog eingespielt wurde; als "retro" lässt sich der Sound dennoch nicht bezeichnen, sondern - wie zu Beginn erwähnt - eher als zeitlos. Obwohl einige Songs, allen voran "Chains of Frost", durchaus eingängig rocken, ist das Album nur schwer zu erfassen und braucht definitiv Eingewöhnungszeit seitens des Hörers. Wenn man diese Hürde aber bewältigt hat, eröffnet sich ein vielschichtiger Klangkosmos und eine ungemeine Faszination. VALBORGs Debüt ist also sehr zu empfehlen - wer neugierig ist, kann sich die Platte (leider bislang als CD - Vinyl würde perfekt passen!) auf www.zeitgeistermusic.com bestellen, anders ist sie kaum zu bekommen. Zum Abschluss noch ein paar Zeilen aus "Epic Journey", denn sie charakterisieren das Album womöglich besser als all meine Beschreibungsversuche: "Wandering lonely / in the forest / epic journey / fuck you all / from the throne / of a mountain / epic journey / fuck you all". [Review lesen]

03.06.2011 15:10 - Blood Ceremony: Living With The Ancients (2011)

9.0 / 10
JETHRO TULL und BLACK SABBATH. Um die Quote nicht zu verderben, verweise ich wie wohl jeder Rezensent gleich zu Anfang auf diese beiden Bands, und der Vergleich kommt nicht von ungefähr: Die Musik der Kanadier von BLOOD CEREMONY ist ein Mix aus schleppenden Heavy-Riffs, dröhnenden Hammonds und einer als Leadinstrument eingesetzt beschwingt aufspielenden Querflöte. Die vorherrschende Atmosphäre ist dementsprechend okkult-düster und rituell; die Querflöte lockert die Stimmung etwas auf, wirkt aber nie deplatziert. Sie weckt Assoziationen zum Hirtengott Pan, auf den auch textlich mehrfach verwiesen wird (so gleich im ersten Lied, "The Great God Pan"). Schier unglaublich ist bei aller Atmosphäre die Verspieltheit der Lieder und die Leistung der involvierten Musiker: Andrew Hausts bedient sein Schlagzeug mit Kraft und Rhythmusgefühl und viel Abwechslung in Sachen Übergänge und Verzierungen, Lucas Gadkes Bass folgt nicht einfach den Rhythmusgitarren, sondern legt einen differenzierten Groove vor, Sean Kennedy streut gelegentlich melodiöse und nie überzogen technische Soli ein (und hat daneben auch noch fast alle Lieder und Texte geschrieben) und Alia O'Brien singt nicht nur, sondern bedient auch noch Orgel und Flöte. Die Melodien sind mal proggig-dunkel, mal folkig und meist schiere Ohrwürmer. Als besonderen Anspieltipp kann man eigentlich kein Lied nennen, da das Album ein konstant hohes Niveau aufweist. Auffällig sind lediglich die Instrumentale "The Hermit" und das kurze "The Witch's Dance", die naturgemäß am flötenlastigsten ausgefallen sind. Perfekt unterstützt wird die musikalische Leistung von der warmen und voluminösen Produktion. Vergleiche zu den vielzitieren THE DEVIL'S BLOOD kann ich nicht nachvollziehen, denn abgesehen vom weiblichen Gesang und den okkulten Texten haben BLOOD CEREMONY mit diesen wenig gemeinsam, denn sie gehen deutlich heavier und melodiebetonter vor. Näherliegend wäre ein Vergleich mit JEX THOTH. Alles im allem eine unglaublich gute Leistung. Besonders zu empfehlen ist diese Band auch live, so viel Spielfreude habe ich selten gesehen! [Review lesen]

14.01.2011 21:48 - Tribulation: Horror, The (2008)

8.5 / 10
Auf ihrem ersten Fullength-Album präsentieren TRIBULATION aus Schweden ultrabrutalen Thrash Metal mit vielen Anleihen an den schwedischen Black/Death Metal der alten Schule. Ohne lange Intros gibt es meistens sofort voll auf die 12 mit einem Gewitter aus Blastbeats, Highspeedriffs und einem Sänger, der auch im reinen Black Metal eine gute Figur machen würde. Aufgelockert werden die 8 abwechslungsreichen Lieder durch groovige, melodiöse Parts und Soli, die streckenweise Parallelen zu alten SLAYER aufweisen. Als Übergänge zwischen den Songs erschallen oft schräge Keyboardklänge, die an alte Horrorfilme erinnern und in Verbindung mit dem schön gestalteten Vampir-Zombie-Artwork eine ebensolche Atmosphäre verbreiten. Besonders hervorzuheben kann man kaum ein Lied; beim ersten Hören gleich überzeugt haben mich aber der Opener "Crypt of Thanatophilia", der Quasi-Titeltrack "Beyond the Horror" und das mit einem schleppenden Eingangsriff überraschende "Spawn of the Jackal". Auch die Produktion kann überzeugen, denn sie ist brutal und trotzdem organisch ausgefallen und passt perfekt zur Musik. Zusammenfassend kann man festhalten, dass "The Horror", obwohl in keiner Weise besonders innovativ oder überraschend, ein rundum gelungenes Debutalbum ist. Freunde von Musik in der Schnittmenge von "Left Hand Path" und "Reign in Blood" sollten mal reinhören! [Review lesen]

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