Ensiferum Unsung Heroes (2012) - ein Review von Akhanarit

Ensiferum: Unsung Heroes - Cover
1
1 Review
13
13 Ratings
8.42
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Pagan/Viking Metal


Akhanarit
24.08.2012 07:40

Man mag es kaum glauben, aber schon bald werden die Finnen von ENSIFERUM 20 Jahre existieren (1995 gegründet!). So richtig los ging es aber erst zur Jahrtausendwende und nun liegt mit dem neuen Output "Unsung Heroes" das fünfte Full-Length-Album vor mir. Um es direkt mal am Anfang rauszulassen: Ihr geniales Drittwerk, "Victory Songs", haben sie auch dieses Mal nicht übertreffen können. Dennoch hat Album Nummer fünf einiges zu bieten!

Es wird sehr stimmig und nahezu mit Soundtrack-Charakter mit dem instrumentalen 'Symbols' in die folgende Stunde Folk/Pagan/Viking Metal eingeleitet. Die Melodik lädt zum Abschweifen der Gedanken ein. Das nun folgende 'In My Sword I Trust' ist dann der typische Song, den man von den Nordmännern erwartet hat, und er wird mit Sicherheit fester Bestandteil der Live-Sets der Band werden. Den Faible für Schlachten und heroische Kriege hat die Band natürlich nicht abgelegt, zeigt sich aber von Album zu Album immer einen Tick symphonischer, wie der phantastische Titelsong eindrucksvoll belegt. Wer die Band wegen der verspielten skandinavischen Melodien hört, der liegt hier goldrichtig und kommt voll auf seine Kosten. Um euch jetzt nicht jeden Song einzeln vorzukauen, möchte ich gleich mal auf 'Celestial Bond' zu sprechen kommen: Ein sehr ruhiger, mittelalterlicher Song, bei dem sich die Band weibliche Unterstützung geholt hat und nun von dem Zusammenspiel aus lieblichen Female-Vocals und mit Bedacht eingesetzter Instrumental-Dramatik lebt. Allein dieser Song atmet mehr Spirit vergangener Zeiten, als die letzten drei BLACKMORE'S NIGHT-Alben zusammen (auch wenn Ritchie Blackmore's Gitarrenzauber eine Größe für sich und unbestritten ist). Allein schon dadurch, dass die Gesangslinien einen leicht melancholischen Anstrich verpasst bekommen haben, geht der Track direkt in die Tiefe. Ein wenig negativ fällt mir leider 'Last Breath' auf. Instrumental gibt es natürlich nichts zu meckern, doch bei den Vocals wäre noch viel mehr Luft nach oben gewesen. Zu schief sind so manche cleanen Töne getroffen, die Gesangsmelodien wirken recht unausgegoren und wer sich ein bisschen mit ENSIFERUM auskennt, der weiß, dass die Band zu weitaus Besserem imstande ist. Dafür kommt einem der, man will ihn schon fast Epos nennen, Rauschmeißer 'Passion Proof Power' mehr als gelegen. Hier fährt die Band in 17 Minuten alles auf, was sie einst ausmachte und wofür sie auch heute noch immer steht: Folk Metal auf höchstem Niveau! Sehr unterhaltsam ist der Mittelteil des Stückes, bei dem einem Bandmitglieder von DIE APOKALYPTISCHEN REITER begegnen. In deutscher (!!!) Sprache mimt Frontmann Fuchs den Marktschreier und verweist auf das abends stattfindende Konzert der finnischen ENSIFERIUM (kein Schreibfehler, sondern ein Gag der Band, die früheren Pressepfusch und sich selbst mit einem Grinsen auf's Korn nimmt) und FINTROLL. Das kann ja heiter werden... Wird es auch, aber nur, wenn man nach diesem klasse Stück Musik nochmal auf Play drückt. Die Laufkundschaft ist jedenfalls sehr angetan.

Fazit: Auch das fünfte Album liefert eindeutig Qualität ab, hat aber nicht durchweg Knaller zu bieten. Dies gibt den phänomenalen Momenten aber umso mehr Raum, sich zu entfalten. Folk- und Mittelalter Metal-Fans... Kauft es, hört es immer wieder... und es wird wachsen!

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4472

Punkte: 8.5 / 10


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