Gestartet wird direkt mit dem Titelsong der Scheibe. "Eminenz" zeigen sich rhythmisch, beinahe schon leicht rockig, was auch bis zum Ende des Silberlings andauern soll. Mit dem Track "Blood Ritual", der namentlich ein klischeehaftes, aggressives Black Metal-Stück vermuten lässt, bekommt man die erste Verschnaufpause dargelegt, die direkt in den fünften Song "Cosolamentum" überläuft, der sich weniger rasant, weit ruhiger und gesitteter präsentiert als seine Vorgänger. Besonders in diesem Stück gefallen mir die Keyboardmelodien im Hintergrund sehr gut, da sie die ruhige, fast schon dramatische Atmosphäre sehr gut unterstreichen. Auch wird hier mit einem kleinen Solo aufgetrumpft, und nur selten wird es – in Relation – schnell. Für mich ein ganz klarer Favorit auf "Nemesis Noctura".
Sehr deathig angehaucht und etwas eintöniger als bisher geht es ab "Land Of Lies" weiter und die Aggressivität steigt wieder, ohne dabei die Melodik hinter dem Ganzen zu vergessen. Ab diesem Punkt gibt es dann keine Grenzen mehr. Regeln werden für nichtig erklärt und Schubladen sind längst vergessen. Es wird langsam klar, dass "Eminenz" sich nicht anketten lassen und ihre Sache durchziehen. Im Groben sehe ich Ähnlichkeiten mit Bands wie "Aeba", "Ragnarok", "Obtained Enslavement" und ähnlichen. Gruppen, die in ihrem Schaffen wie "Eminenz" Freigeister sind und sich nicht in ihrer Kreativität reduzieren lassen. Die deathigen Tracks auf diesem Rundling erinnern unter anderem auch an Bands wie "Amon Amarth" und dergleichen. Eine kuriose Mischung, die aber äußerst gut umgesetzt ist. Ebenso, wie sich das Material an sich sehr überzeugend zeigt, ist auch der Klang der Platte nicht verkehrt. Die jeweiligen Parts kommen immer echt rüber und sind sehr gut akzentiert. Ich denke, man kann sich nicht beschweren!
"Nemesis Noctura" ist abwechslungsreich, vielschichtig, durchdacht, erwachsen und ganz schön kurzweilig. Aufgrund der vielen, vielen Elemente und Stile, die auf diesem Werk zusammenfließen, dürften "Eminenz" mit diesem Opus auf genügend Anklang stoßen. Wem das Schaffen der Truppe noch unbekannt ist, sei dringend angeraten, sich das Material einmal anzuhören. Empfehlenswerte Titel sind "Consolamentum", "God's Downfall" und "Moonage".
Wolfgang / RottingHill.at
Punkte: 8 / 10