Electrocution Inside The Unreal (1993) - ein Review von Akhanarit

Electrocution: Inside The Unreal - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
9.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
14.05.2012 21:24

Anlässlich des zwanzigsten Jubiläums von "Inside The Unreal" hat sich die Band ELECTROCUTION wieder zusammengefunden, um eine Neuauflage ihres einzigen Albums von anno 1993 als edles Digipack auf den Markt zu bringen (zuvor folgten drei Demos, mit denen die Band bereits auf sich aufmerksam machen konnte). Dazu wurden die Songs remastered und den heutigen Soundstandards weitestgehend angeglichen. Und tatsächlich: Was hier aus den Boxen dröhnt ist lupenreiner (Technical / Progressive) Death Metal alter (!!!) Schule mit ordentlich Druck. Die Einflüsse von Bands wie AUTOPSY und ENTOMBED sind nicht von der Hand zu weisen, wobei hier natürlich die Frühstadien der Truppen gemeint sind. Die Italiener zählen noch heute zu den Legenden ihrer Zunft und da "Inside The Unreal" nicht mehr so einfach erhältlich war, macht eine Wiederveröffentlichung richtig Sinn.

Die Songs an sich knallen echt prima und - verdammte Hacke - die Jungs können wirklich spielen! Immer wieder werden die Songs hier und da mit einigen cleanen Passagen aufgelockert (man höre nur mal 'Ghost Of Past'), um dann wieder in schwindelerregende Raserei zu verfallen. Das Anfangsriff von 'Under The Wings Only Remains' bedient sich wunderbar aus dem Fundus der Thrash-Lehrstücke, der Song kehrt aber schnell wieder zum eigentlichen Ziel der Band zurück. Die Mission: virtuos auf die Zwölf! Mal schleicht sich die Truppe mit disharmonischem aber softem Gitarrenzupfen heran, um schon im nächsten Moment Vollgas zu geben ('Rising Of Infection'), dann tönen die Mannen um Bandgründer und Chefgrunzer Mick Montaguti wieder recht geradlinig ('Bells Of The End'), was nicht zuletzt der hervorragenden Gitarrenarbeit von Alex Guadagnoli geschuldet ist. Letzterer war laut Infoblatt übrigens der einzige Europäer, der bei den brasilianischen Thrashern SEPULTURA vorsingen durfte, nachdem diese sich um einen Ersatz für Max Cavalera umsehen mussten. Am Ende entschied sich das Label dann doch anders... nun ja.

Unterm Strich bleibt uns hier ein Album erhalten, welches Fans von IMMOLATION, SUFFOCATION oder, um bei Italien zu bleiben, ILLOGICIST durchaus ansprechen sollte, wobei Letztere locker an die Wand gespielt werden. Die Songs sind zum einen oldschool, der Sound aber ein echtes Brett! Death Metal Herz, was willst du mehr?

Erschienen auf: http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=4219

Punkte: 9 / 10


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