Der erste Track, welcher gleichzeitig auch der einzige „wirklich“ neue Song ist lässt schon mal schlimmes erahnen: „Yeeeeaaaahhhhh Baby! Eisregen goes fucking Party!“ Das heißt im Klartext: absolut sinnfreie Lyrics, die erfolglos versuchen witzig zu sein, cleaner Gesang, der mich ernsthaft an den Fähigkeiten der Blutkehle zweifeln lässt (alleine schon dieses heruntergeleiherte “Oh so sehr, oh so sehr, oh so seeeeeehhhheeeerrr” *würg*) und eine musikalisch so minimal ansprechende wie dämlich umgesetzte Unterlegung, dass ich eigentlich nur sagen kann: dieser Song spricht mich sowas von überhaupt nicht an.
Aber es sind ja immerhin noch 4 andere Songs drauf. Diesmal allerdings nur neu-aufgewärmtes aus dem Blutbahnen Album. Aber nicht in Form von irgendwelchen Remix-Schnickschnack, sondern einfach nur, indem man den Gesang von clean auf Gegrowle umgeändert hat und andersherum. In Anbetracht der Tatsache, dass der cleane Gesang auf Blutbahnen ziemlich genervt hat, gar nicht mal so eine üble Idee. Und schon der erste Song lässt mich aufhorchen, denn Schlachthausblues, der schon auf dem Blutbahnenalbum eher mal zu den weniger schlechten Songs gezählt hat klingt jetzt mit der „wahren Blutkehle“ um einiges besser und geht bei mir als durchaus guter Songs durch. Bei Alphawolf lief die entwicklung leider ein wenig in die falsche Richtung, da er jetzt noch softer geworden ist und da ich mit dem Song vorher schon nix anfangen konnte, wurde für mich einfach nur aus einem uninteressanten Song ein noch uninteressanterer. Blutbahnen demonstriert wiederrum, wie man mittelmäßige Songs aufwerten kann. Die neue Version ist zwar immer noch kein Meisterwerk aber deutlich besser als die Albumversion und jetzt eigentlich sehr gut anhörbar. Aber was bitte haben sich die Jungs dabei gedacht „Schneuz den Kasper“ zu einer Version umzubasteln, die Gesangtechnisch schon fast als Death-Metal durchgehen würde von der Hintergrund Musik her aber im bereich orchestraler Einheitsbrei bleibt und deren Lyrics sich nach wie vor im Fun-Metal ansiedeln. Ich habe ja nichts gegen musikalische Experimente. Leider ist dieses hier schiefgegangen, da hier einfach nix zusammenpasst. Lahmer Song, der diesmal nicht durch andere Vocals aufwertbar ist.
Bleibt festzuhalten: von den 5 neuen Songs konnten mich gerade einmal 2 (Schlachthausblues, Blutbahnen) so richtig überzeugen, die dafür umso mehr. 2 Songs (Eine erhalten, Schneuz den Kasper) würde ich als Totalausfall Betrachten und 1 Song ist wohl einfach Geschmackssache Alphawolf). Keine wirklich spektakuläre EP also. Gerade im vergleich zu Hexenhaus, welche damals noch keine 2 Jahre früher auf rauskam, bekommt man hier ziemlich wenig für sein Geld. Ein nettes Update zum Blutbahnen-Album, welches sich Hardcore-Fans holen können, um dieses ein wenig aufzuwerten bleibt sie trotzdem.
Punkte: 4.5 / 10