Earth Flight Blue Hour Confessions (2010) - ein Review von silentforce81

Earth Flight: Blue Hour Confessions - Cover
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1 Review
2
2 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Hardrock


silentforce81
13.02.2011 18:54

Eines sei zu Beginn gesagt: dieses Album braucht Zeit und Geduld, und sollte nicht einfach mal nebenbei beim Arbeiten oder Putzen gehört werden. Dabei würde sonst zu viel von dem verloren gehen, was in den Songs steckt.

Die Bayern EARTH FLIGHT, die ihren Namen einem Song der Band PENTAGRAM entliehen haben, bieten auf "Blue Hour Confessions" eine interessante Mischung aus Alternative Rock, Progressive und Psychedelic, wobei hier und da auch die Vorliebe für Doom zum Ausdruck kommt. Als Metal würde ich das Ganze nicht unbedingt bezeichnen, auch wenn die Gitarren hin und wieder mal ganz ordentlich braten.

Auffallend ist die melancholische Grundstimmung, die sich über das gesamte Album zieht. Sowohl die Musik an sich, als auch die Stimmlage von Sänger Tobias Brunner verbreiten eine gewisse Wehmut, sorgen aber dadurch für eine wohlige, gleichzeitig aber auch mal drückende Atmosphäre. Beim ersten Durchgang der Scheibe kamen mir Bands wie THE CURE, PARADISE LOST und KATATONIA in den Sinn, wobei man sich diese Bands zusammen in einem großen Topf vorstellen muss. Dazu kommen noch die in der Labelinfo erwähnten ANATHEMA und PORCUPINE TREE, und zusammen hat man somit in etwa eine Vorstellung des Sounds von EARTH FLIGHT.

Ich muss zugeben, dass ich mit dieser Scheibe Anfangs nicht viel anfangen konnte, und sie sich mir zunächst einmal nicht wirklich erschließen wollte. Gerade die Stimme von Tobias ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, entfaltet mit der Zeit aber seine Wirkung. Nachdem ich mir für das Album aber einige Zeit genommen habe und sie in aller Ruhe unterm Kopfhörer gehört habe, hat sich so langsam ein Album gezeigt, welches einen durchaus in seinen Bann ziehen kann. Die Abwechslung und Variation der Kompostitionen sind hier das Geheimnis, welches es zu entdecken gilt, und das braucht nunmal etwas Zeit. Die Songs halten alle einige Überraschungen parat, und gerade das zeitweise Verträumte und Psychedelische, zum Beispiel bei 'The Day That Was The Day', lassen einen hier gerne mal in einen Song eintauchen. Ein gewisser Hang zu den alten Helden der Siebziger lässt sich ebenfalls nicht verleugnen, was den Songs aber generell gut zu Gesicht steht und für eine Mischung sorgt, welche man heute wirklich nicht jeden Tag zu Ohren bekommt. Selbst einige Grunts lassen sich hier mal entdecken, wie zum Beispiel bei 'Other Side Of The Ring'.

Wer bereit ist, Zeit zu investieren und sich auf eine Entdeckungsreise begeben möchte, kann hier zugreifen und wird sicher seinen Spaß an der Scheibe haben und immer wieder aufs Neue viele Details entdecken. Wer einfach nur schlicht und einfach unterhalten werden und nebenbei etwas Musik hören möchte, dem würde ich von diesem Silberling allerdings abraten. Auch Anspieltipps möchte ich an dieser Stelle nur wenige nennen, weil das Album einfach als Ganzes wirken muss. Lediglich das bereits erwähnte 'The Day That Was The Day' soll hier separat erwähnt werden, da mir dieser Song persönlich von allen am besten gefällt und sehr atmosphärisch ist.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=3315

Punkte: 7 / 10


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