Mit einer kurzen aber hektischen Einleitung legt der Opener „The Clown“ los und entpuppt sich als sehr ansprechende Speed-Nummer mit eingängigem Melodik-Teil, welcher glücklicherweise nicht ausufert oder gar Frohsinn oder Kitsch versprühen würde, wie es so manche Melodic Speed-Kapelle heutiger Tage gerne tut.
Beim folgenden „Dream Eagle“ wird geschwindigkeitstechnisch einen Gang zurückgeschaltet und das Stück präsentiert sich eher als reine Heavy-Nummer. Balladeske Momente weist der Song auch auf und stellenweise lässt sich auch etwas Verspieltheit attestieren. Letztendlich meistert die Band auch diese Spielweise souverän.
In moderater Geschwindigkeit und mit ordentlicher Heavieness beginnt auch „Tortured Brain“. Im weiteren Verlauf wird aber wieder stärker aufs Gaspedal getreten, was dem Stück sehr gut zu Gesicht steht, zumal auch der Gesang zu jeder Zeit sehr gut mit den anderen Instrumenten harmoniert.
Überhaupt ist der Gesang bei allen Songs sehr gelungen, scheint aber bei „Dream Eagle“ auch mal an die Grenze von dem zu stoßen, wozu der Sänger in Sachen Epik imstande ist. Vielleicht trügt der Schein aber auch, denn bei dem Bonustrack „Highlander“ zeigt Tommy Lion, dass da früher noch etwas mehr ging. Geboten wird übrigens ausschließlich Klargesang. Verglichen mit früher, insbesondere mit dem Debüt, ist der Gesang reifer geworden, vernachlässigt dafür aber etwas die Aggressivität. Auch sonst klingt die Band „erwachsener“ als vor über 20 Jahren. Dieses führt einerseits zu etwas Verlust auf der Charme-Seite, hat anderseits aber ein Plus in Punkto Ausgereiftheit zur Folge.
Fazit: Mit diesem Demo beweisen DRIFTER eindrucksvoll, dass sie auch anno 2010 noch in der Lage sind, sehr gute Songs zu schreiben und so darf der eher traditionell orientierte Metalhead zuversichtlich sein, dass das noch für dieses Jahr geplante neue Album würdiges Futter für CD-Player oder Plattenspieler sein wird.
Anhörbar sind die drei neuen Stücke des Demos komplett auf der MySpace-Seite der Band. Die auf der physischen Version enthaltenen Bonustracks stammen von den alten Alben.
© by Iron Angel
Punkte: 8.5 / 10