Devil Sold His Soul Blessed & Cursed (2010) - ein Review von fremdweltler

Devil Sold His Soul: Blessed & Cursed - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
9.10
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Hardcore: Post-Hardcore, Screamo, Sludge


fremdweltler
19.07.2010 01:55

Nach ewiger Verschiebungen ist es nun endlich da, "A Fragile Hope" hat einen Nachfolger, und was für einen. Devil Sold His Soul, für mich sowieso wohl die beste Nachwuchs-Band in Sachen atmosphärischem Hardcore, lieferten mit ihrem Debut-Album ein dunkles, hoffnungslos depressives Meisterwerk ab, das nun endlich eine Fortsetzung findet.

"Blessed & Cursed" setzt nicht wirklich da an wo "A Fragile Hope" aufgehört hat, sondern punktet durch Weiterentwicklung und einigen Überraschungen die man so nicht erwartet hätte. Der Opener "Tides" hat einen leichten Isis bzw. Cult Of Luna Touch, gerade wegen der Keyboards und kommt mit seiner kurzen Spiellänge dennoch absolut episch und rührend zugleich daher, mit "Drowning/Sinking" kommt dann die Überraschung von der ich geschrieben habe, zunächst ein typischer DSHS Songs, matschige Riffs, Ed's typisches Geschrei, eine beruhigende Unterbrechung um dann den melodischen Part des Songs einzuleiten, und am Ende dann das unerwartete: Gang Shouts! Jedoch keine typisch geschrienen, sondern melodisch gesungene, hätte ich persönlich nicht erwartet. "Callous Heart" klingt auch noch ein wenig nach den "alten" DSHS, wenn auch metallischer als vorher. Ein weiterer ungewöhnlicher Track ist wohl "The Disappointment" der schon fast von den Architects sein könnte, wären da nicht immer noch die typischen DSHS Unterbrechungen von schnell und heftig auf Instrumental und leise und natürlich die atmosphärisch-depressiven Parts. Auch "A Foreboding Sky" überrascht, in der ersten Hälfte klingt alles nach einer Pianoballade, nach ca. 4 Minuten verwandelt sich das ganze dann in eine Sludge-Nummer ersten Güte. Der Rausschmeißer "Truth Has Come" ist hingegen wieder eher ein typischer Screamo Track, der stellenweise an Bands wie Circle Takes The Square erinnert, dennoch schaffen die Mannen es immer ihren typischen Stil oben draufzusetzen, interessant wäre mal ein Cover aus einer ganz anderen Musikrichtung. Einziges Minus ist "Crane Lake", hier wurde das Intro und das Outro ganz weggeschnitten, wer die Originalversion kennt dem wird wahrlich genau dies fehlen.

Was die Produktion angeht, es ist nicht mehr so rau und trocken wie noch das Debut, es klingt glatter, dadurch verlieren die Songs an ihrer Düsterniss, bekommen aber gleichzeitig einen ganz anderen Anstrich der auch gut steht. Insgesamt klingt es verträumter als der Vorgänger, zugleich aber auch nach wie vor depressiv mit einem Schimmer von Hoffnung.
Wer also auf genau solche Mucke steht, der dürfte DSHS lieben, meiner Meinung nach (auch wenn mir das schon klar war, seit dem Tag das ich es erfuhr) liefern die Briten hiermit das vorläufige Album des Jahres in Sachen Metal/Hardcore ab, und die Konkurrenz dürfte es wahrlich schwer haben!

Empfehlenswert für Fans von Cult Of Luna, Isis, Between The Screams, Burst oder Neurosis.

Punkte: 10 / 10


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