Nach Ostern war es dann so weit… der nächste Multimediamarkt wurde aufgesucht…leider erfolglos. In den nächsten Vieren erging es mir nicht anders, sodass ich mich voller Verzweiflung ans Internet wandte, und mich eben noch 2 Tage gedulden musste. Schnell rein das Ding, ich konnte es seit Tagen, Wochen, ja Monaten kaum erwarten. Dann folgte etwas, was ich nur allzu gut kenne. Nach einem Durchlauf wusste ich nicht so recht, was ich davon halten sollte. War das jetzt der Langspieler, den man in haufenweise Online Fanzines als würdigen Nachfolger abfeierte oder gar als noch besser als das Debüt bejubelte? Waren meine Erwartungen mal wieder so hoch, dass eine herbe Enttäuschung nur die logische Folge sein konnte? Ich wusste nicht so recht. Aber keine Bange. Hör noch paar mal rein, das Teil ist bestimmt so gut, wie alle sagen. Ist es nicht.
Was als erstes auffällt, ist die Produktion. Wesentlich basslastiger tritt sie in Erscheinung, was wohl dem Doomfaktor zu gute kommen soll. Denn auch die Songs betreffend fällt der Zweitling im Vergleich zum Vorgänger ungeheuer zähflüssig und doomig aus. Und dabei war die völlig in Eigenregie geführte Produktion von ‚Time To Repend’ so geil gelungen. Nun sind die Gitarren zu leise und der Bass zu laut. Ach schade. Aber auch musikalisch kann man leider nicht mehr so gut überzeugen. Während das Debüt mit beinahe ausschließlich Hits glänzte, kommt hier bei einigen Songs doch gähnende Langeweile auf. Doch zunächst zu den guten Songs: Besonders zu gefallen wissen das bereits erwähnte ‚Southern Sun’, wie auch ‚Legacy’, Mother Shipton pt II’ (mordsmäßiges Riff) oder ‚Demons On Wheels’. Die erstgenannten sowie ‚Demons On Wheels’ können mit erstklassigen Hooklines punkten, wobei vor allem der zweistimmige Gesang gut zur Geltung kommt. ‚Restless Wanderer’ (super Refrain!), ‚Ladies Of The Night’, und ‚Darkest Day’ stehen meinen Anspieltips ein wenig nach sind aber immer noch gut anzuhören. ‚Beyond The Gates’, ‚The Pale’, Mother Shipton pt I’ sowie ‚Coffin Regatta’ plätschern irgendwie dahin und wirken manchmal gar uninspiriert.
Keine Ahnung, was da passiert ist. Es liegt wohl hauptsächlich an meiner Voreingenommenheit. Und um endlich mal Klarheit zu schaffen: Nein, es ist kein schlechtes Album geworden, aber im Vergleich zum Vorgänger, den ich über alles liebe, kann es in keinerlei Hinsicht mithalten. Aber ich bin mir sicher, dass ich mich mit dem ein oder anderen Song mit der Zeit auch ein wenig mehr anfreunden kann. Einige werden dabei sein, denen „Time To Repend“ nicht so recht gefiel und „Gather The Sinners“ vielleicht umso mehr! Wer die Möglichkeit hat, mal reinzuhören (ich hatte Pech, überall wo ich hinging, war das Teil nicht zu haben oder das eine Exemplar bereits vergriffen), der sollte dies tun. Ich vergebe dem Album immer noch wohlwollende 7 Punkte und werde es mir wohl noch sehr oft anhören müssen.
Punkte: 7 / 10