Deep Purple Stormbringer (1974) - ein Review von frankjaeger

Deep Purple: Stormbringer - Cover
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2 Reviews
48
48 Ratings
7.76
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal, Hardrock


frankjaeger
10.03.2009 17:00

(Review bezieht sich auf den 2009er remastered Rerelease)

Mit Sicherheit ist "Stormbringer" eines der weniger geliebten und beachteten Alben der Diskographie einer der dienstältesten und bekanntesten Stromgitarrenbands aller Zeiten. In einer Phase der Neuorientierung befand sich die Band und besonders einzelne Musiker in Aufruhr und Zwiespalt, Konflikte zwischen den starken Persönlichkeiten Ritchie Blackmore, Glenn Hughes und David Coverdale machten die Aufnahmen sehr schwierig. In Retrospekt ließen auch selbst die Musiker nicht allzu viele gute Haare an der Scheibe, was sicher auch in der persönlichen Enttäuschung begründet liegt.

Denn mit der Distanz einiger Jahrzehnte kann man sicherlich feststellen, dass die Alben davor alle absolute Meilensteine sind und "Stormbringer" nicht ganz dieses Niveau aufweist, doch ein wertvoller und unterhaltsamer Klassiker ist die Scheibe dennoch. Die ungewohnte Ausrichtung des Materials in Richtung Funk ist nämlich nicht so allgegenwärtig, es bleibt ein Rockalbum, das mit einigen phantastischen Stücken aufwarten kann: 'Stormbringer', 'Lady Double Dealer', 'High Ball Shooter' und 'Soldier Of Fortune' sind allein bereits ein Grund, das Album im Schrank stehen zu haben.

Aber diese Fakten sind hinlänglich bekannt, ebenso wie die Tatsache, dass nur wenige Passagen an die alten PURPLE erinnern. Die Frage ist natürlich, muss man diesen Rerelease haben? Glücklicherweise lässt sich darauf eine einfache Antwort geben: Ja. Angesprochen werden nämlich gleich mehrere Zielgruppen: Zum einen diejenigen, die das Album noch nicht besitzen. Natürlich ist der Rerelease das Mittel der Wahl, diesen Fehler zu beseitigen. Aber auch Musikfans, die das Album bereits besitzen, dürfen über einen erneuten Erwerb nachdenken. Diejenigen, die DEEP PURPLE Fans und –Sammler sind, werden von den fünf Remixen angetan sein. Wenn ich persönlich auch kein Fan von solchen Varianten bin, muss ich zugeben, dass 'High Ball Shooter' in der Instrumentalversion überraschend klasse klingt. Die anderen Remixes sind hauptsächlich für Komplettisten interessant.

Aber ein besonderes Merkmal einer Wiederveröffentlichung sollte natürlich der verbesserte Sound sein. In diesem Fall ist das nicht nur bei der "normalen" Platte der Fall, sondern vor allem bei der zweiten Scheibe, einer Audio-DVD, die das Album im Original-Quad-Mix mit 5.1 Sound enthält und noch einmal in Stereosound in gleicher Qualität, aufgepeppt durch ein paar Screen-Images. Das ist definitiv besser als Bonus-Tracks, und die erste CD läuft dadurch sicher Gefahr, nur noch im Auto gehört zu werden. Der letzte Kaufgrund ist das tolle Booklet, das auf 24 Seiten die Entstehungsgeschichte und die damalige Bandsituation darstellt. Interessant geschrieben und mit Zitaten der Musiker gespickt, visuell aufgewertet von zahlreichen Bildern und Veröffentlichungen der Siebziger Jahre, zum Beispiel Jon Lord auf dem BRAVO-Cover.

Ohne Zweifel ist diese Edition eine würdige Veröffentlichung, die denen der bisher herausgebrachten früheren Werke in Nichts nachsteht.

Punkte: 6.5 / 10


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