Der "Krach" ganz am Anfang der LP wird ewig in meinem Gehirn festgebrannt sein. So etwas hatte man bis dahin auf einem Studio Album noch nicht gehört. Wie schrieb so schön die Musikzeitschrift Eclipsed in Bezug auf die Einleitung von Speed King: „Blackmore zersplitterte in nur fünfzig Sekunden die gängigen Konventionen der Beat-Ära, und machte die sechziger Jahre der Popmusik zur Historie.“
Ok., es sind zwar nur 46 Sekunden, aber unglaublich dann der Übergang zu Jon Lords ruhiger Hammond Orgel die dann nach weiteren 45 Sekunden durch den scharfen Riff von Blackmore und der kraftvollen Stimme von Ian Gillan mit
"Good Golly, said little Miss Molly
When she was rockin' in the house of blue light
Tutti Frutti was oh so rooty"
unterbrochen wird. Ab dann geht es nur noch nach vorne.
"Child In Time", die von It's A beautiful Day's "Bombay Calling" abgekupferte Melodie, bzw. den Song mit den bis heute unerreichten Schreien Gillan's kennt wohl "jeder."
Ich fand damals (heute stellenweise auch immer noch) "Flight Of The Rat" supercool durch diesen einfachen Riff von Blackmore und das unglaublich präzise und grandiose Schlagzeugspiel von Ian Paice.
Für mich ist aber DER Song auf der Scheibe eindeutig "Hard Lovin’ Man". Niemals zuvor (und danach?) hat man eine derart dreckige Hammond Orgel gehört ... phantastisch hoch 10!!
Ich zitiere mal Roger Glover, der es auf den Punkt bringt: "Für mich verkörpert der Song den wahren Charakter der Band zu jener Zeit: treibende Kraft, verschrobene Kompositionen, Experimente, zwei große Soli, ausgeflippte, punktgenaue Texte, überschwängliche Attitüde."
In Rock war auch für mich die Geburt des Hardrock ... eindeutig ein Vorreiter für sehr viele Bands und unzählige Songs.
10 Punkte ohne wenn und aber!!!
Punkte: 10 / 10
Punkte: 10 / 10