Ja .. und das geschätzte dreißig Mal. Zumindest auf dem ersten Lied der Platte. Debauchery bieten uns auf ihrem zweiten Album elf Songs voller Blut, Gore und Leichenteile. Die Stimmlage von Sänger Thomas wechselt von tief-gurgelnden Growls zu abartig hohen Schreien und ebenso perversem Gekreische. Die Texte sind alle nicht besonders kreativ, passen aber herrlich zur Musik und man merkt eindeutig, dass man sich hier nicht todernst nimmt. Songtitel wie "Blood for the Blood God", "Chainsaw Masturbation" oder "I will rape and murder" deuten ein schönes Schlachtfest für Fans des Genres an. Die Mischung von Knüppelsongs und Liedern, die alles in den Boden stampfen, ist sehr gut ausgewählt, wobei die Groove-Songs minimal in der Überzahl sind. Die Gitarrenriffs sind einprägsam und das Schlagzeugspiel an manchen Stellen sehr treibend und lädt geradezu zum Kopfschütteln ein.
"Blood for the Blood God" - Debaucherys Kultsong, das wonach die Fans verlangen, pures Blut. Nachdem man den Titel ca. 40 Sekunden immer wiederholt gehört hat, steigert sich der Song von langsam nach schnell, um anschließend mit dem Intro auch wieder auszuklingen. Was zwischen den beiden Parts passiert ist mehr oder weniger unwichtig, aber dennoch hat der Song eine unglaubliche Hit-Wirkung. Wenn man das beim Death Metal so nennen darf, ohne jemandem auf den Schlips zu treten.
"Chainsaw Masturbation" - Abartig pervers. Was? Oh nein, ich meine nicht die Thematik des Songs, was ist daran schon so besonders? Nein! Ich meine die Screams, die der Sänger im Refrain drauf hat. Für diesen Zweck stelle man sich bitte ein sterbendes Schwein vor, verwurste den Ton mit zweifacher Geschwindigkeit rückwärts und mixe ein paar Geräusche von quietschender Tafelkreide dazu, jene allerdings ohne das Gänsehautgefühl. Sehr kultig sind auch noch die Kettensägengeräusche in einem Zwischenpart und die erregte oder schmerzerfüllte, lautstarke Antwort der Frau. Genial!
Der Blutgott hat seine Jünger zufrieden gestellt. Das Album bietet Death Metal ohne jegliche Schnörkel, Schnitzer oder Sonstiges. Es sind lustige Einfälle vorhanden und auch das sehr keyboardlastige Stück "Take my Pain" am Schluss kann überzeugen. Oftmals hat man bei dieser Musikrichtung nach zwei Durchgängen die Schnauze voll von der Platte, zumindest für den Augenblick. Diese Scheibe könnte man rauf- und runterhören und dabei immer wieder schreien: "BLOOD FOR THE BLOOD GOD, BLOOD FOR THE BLOOD GOD ...!" Und dem schließe ich mich an. Ein dickes Lob an die Jungs und ein liebevolles "FUCK THE SAW!"
Punkte: 9 / 10