Deadsoul Tribe The January Tree (2004) - ein Review von Kubi

Deadsoul Tribe: January Tree, The - Cover
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1 Review
15
15 Ratings
8.83
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Kubi
03.06.2008 07:30

Gerade einmal 13 Monate ist es her, seit mit "A Murder Of Crows" das letzte Album von Devon Graves und seinem DEAD SOUL TRIBE erschien. Eine auf den ersten Anschein schwer verdauliche Scheibe im Spannungsfeld von TOOL und PSYCHOTIC WALTZ, die erst nach einigen Durchläufen mit betörender Schönheit und Gänsehautpassagen zu überzeugen wusste.

Und das trifft im Prinzip so auch auf das "The January Tree" zu. Denn im Großen und Ganzen geht Devon Graves den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und verbindet einmal mehr intensive Rhythmen mit tribalartigem Drumming, traumhaften Querflöteneinsätzen und seinem unverwechselbaren, einschmeichelnden Gesang. Und beweist so einmal mehr, dass DEAD SOUL TRIBE eine eigenständige Band mit eigener Identität sind. Deshalb sind die ständigen Vergleiche mit PSYCHOTIC WALTZ auch nur begrenzt sinnvoll, da der Stamm der toten Seele viele andere Elemente in seinen Sound integriert hat, die mit dem Walzer eben nix zu tun haben.

Nach den ersten Durchläufen von "The January Tree" fällt auf, dass die Songs nicht mehr ganz so erdrückend und düster wirken wie auf dem Vorgänger, was vor allem an der stärkeren Dynamik von Songs wie dem grandiosen Opener 'Spiders And Flies' – pendelt toll zwischen TOOL'scher Intensität und WALTZ'scher Schönheit – oder dem zwischen sphärischen, akustischen und harten Parts balancierenden 'Why?' liegen mag. Wirklich verzaubert werde ich aber vor allem von dem ruhigen, mit schönen Akustikgitarren unterlegten 'The Coldest Days Of Winter', dem dynamischen, von Querflöten eingeleiteten 'Toy Rockets' und dem grandiosen 'Just Like A Timepiece', das Jüngern von Devon Graves bereits von seinem Solo-Album "The Strange Mind Of …" bekannt sein dürfte. Dies ist die Interpretation, welche Devon heute von dem Song vorschwebt. Und 'schweben' trifft den Nagel auf den Kopf. Denn nichts anderes bleibt einem in den sieben Minuten übrig, in denen einen Querflöte und die betörende Stimme von Devon verzaubern.

Doch gibt es auch Experimente auszumachen. Da ist vor allem 'Wings Of Faith' zu nennen, das mit allerhand elektronischen Spielchen überrascht. Fand ich beim ersten Durchlauf zwar extrem anstrengend, doch gewinnt die Nummer mit jedem Durchlauf an Größe. Sehr cool.

Allerdings sind diesmal mit 'The Love Of Hate' und 'Waiting For The Answer' auch zwei Songs vertreten, die mich auch nach mehr als zehn Durchläufen noch nicht vollständig überzeugt haben. Klar, schon aufgrund der Stimme sind die Nummern gut, aber zumindest haben sie keinen zwingenden Songaufbau oder Melodien, die einem nicht mehr aus dem Kopf wollen.

So bleibt unterm Strich ein weiteres starkes Album, welches jedoch ein knappes Stück hinter dem grandiosen Debüt und dem fantastischen Zweitwerk ins Ziel einläuft. Dennoch ist natürlich die Anschaffung von "The January Tree" für jeden Fan von Devon Graves, PSYCHOTIC WALTZ und intensivem, modernem Metal absolute Pflicht. Ganz genau wie ein Besuch auf der Tour mit THRESHOLD im September. Denn gerade live wird man von Devon Graves verzaubert.

Anspieltipps: Spiders And Flies, Why, The Coldest Days Of Winter, Wings Of Faith, Toy Rockets, Just Like A Timepiece

http://www.powermetal.de/review/review-4486.html

Punkte: 8 / 10


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