Die Musik tritt da bewusst in den Hintergrund und liefert wenig mehr als eine Begleitung der Lyrik. Dennoch wird hier die Atmosphäre der Texte mit minimalistischen Mitteln hervorragend eingefangen. Meist spielt Dave Willeys Akkordeon die instrumentale Hauptrolle. Der Gesang stammt zumeist von Deborah Perry und/oder Elaine di Falco. Lediglich das mit einem umwerfenden Slow-Motion-Groove gesegnete "Mitch" hat der Initiator komplettt im Alleingang eingespielt und -gesungen, wobei er sich mal eben locker-flockig das absolute Alben-Highlight aus dem Handgelenk zu schütteln scheint.
Der ruhige Grundton und die sphärisch-schwebenden Melodien, die bevorzugt Dissonanzen und schräge Rhythmen betonen, machen "Immeasurable Currents" zu einer spannenden, aber auch recht sperrigen Angelegenheit. Diese Scheibe sollte man in ruhigen Minuten, am besten bei Kerzenschein und einem guten Wein genießen und auf sich wirken lassen. Gleichermaßen stimmig wie unspektakulär dürfte dieses Album nicht gerade eine breite Zielgruppe ansprechen - und mit Metal hat es im Grunde überhaupt nichts zu tun. Trotzdem ist die Umsetzung dermaßen gut gelungen, dass Dave Willey mit diesem charmanten musikalisch-poetischen Crossover-Werk seinen Freundeskreis über alle Genregrenzen hinweg erweitern können dürfte.
(http://www.metal.de/progressive-metal/review/dave-willey-and-friends/48500-immeasurable-currents/)
Punkte: 7 / 10