Der DeathMetal-Trend war am abebben und auch DARKTHRONE orientierten sich neu. Während viele Todesbleikapellen softer wurden und/oder ihre Musik mit Synthesizer und anderen Instrumenten und Spielarten verwässerten oder wahlweise aufwerteten, gingen Fenriz und Nocturno Culto den extremeren Weg.
Durch Einfluß von Euronymous von MAYHEM, der später von einer anderen Größe der Szene getötet wurde, verwandelten sich DARKTHRONE von einer warmproduzierten DeathMetal-Kapelle in eine frostig-karge BlackMetal-Institution.
Sie waren vielleicht nicht die Erfinder oder die Neuentdecker dieses von, in seiner Reinform BATHORY zuzuschreibenden Musikform, aber sie waren diejenigen, die diesen Sound erstmal bewußt, gegen den Widerstand ihrer Plattenfirma, in Albumform offiziell herausbrachten.
Viele, so auch ich, waren entsetzt über diese "neue" Gesamt-Stilistik, die man zuerst mal als schrecklich und rückständig definierte, denn so hatte keine anständige Produktion zu klingen. Doch man hätte damals schon die unglaublich wuchtige Qualität der atmosphärischen Songs bemerken und über den Klang hinwegsehen müssen.
Durch ein bemerkenswert positives Review im RockHard damals, kaufte auch ich mir die CD und war natürlich überfordert.
Klar wurde beschrieben, wie räudig und anders dieses Werk war, aber als Sunlight/Morrissound-Produktionen-Liebhaber war ich mehr als irritiert.
Wenn ich mir das Werk heute anhöre und mir bewußt wird, welche Wellen es geschlagen hat und welche Ereignisse und vor allem großartige Musik von Mitstreitern und Inspirierten daraufhin folgten, muß ich immer noch mit dem Kopf schütteln, teilweise auch über meine dumme Ignoranz. Ich wollte, ich hätte es besser gewußt, aber hinterher ist man immer schlauer und ich war wohl noch nicht reif für diese Art des extremen Metals.
Die ersten beiden Tracks "Kathaarian Life Code" und "In The Shadow Of The Horns" sind bis heute und wohl für alle Zeit, unverzichtbare Klassiker im Repertoir von DARKTHRONE und ein unermesslich wertvolles Vermächtnis für Liebhaber solcher Klänge. Auch für die Plattenfirma Peaceville wurde die Platte kein Schuß in den Ofen, sondern beschert ihnen bis heute zuverläßige Umsätze.
A Blaze In The Northern Sky ist nicht nur ein Klassiker in Bezug auf die Wichtigkeit für die BM-Szene, sondern auch ein richtig gutes Stück Musik für tolerante Ohren. Niemals wieder sollten DARKTHRONE solche komplexen, ja fast schon progressiv arrangierten Stücke in diesem dreckig-rohen Klanggewand schreiben.
Das Ding muß man gehört haben, ganz klar!
Punkte: 8.5 / 10