Schon der Opener haut voll rein: Gastsänger Bill Withers zelebriert unnachahmlich "Soul Shadows", ein über 8 Minuten langes, aber keine Sekunde zu langes Stück: Ein feines grooviges Gitarrenlick zu Beginn, ein dynamischer Aufbau, der sich dann in einem majestätischen Refrain auflöst. Als Sahnehäubchen gibts noch ein fantastisch melodiöses Saxophon-Solo von Wilton Felder.
Der Rest des Albums ist instrumental. Die Stücke grooven ungemein, wie bei den Crusaders üblich. Die Licks zünden und die Produktion ist gegenüber den Früh-70er Alben deutlich verbessert und noch ganz ohne 80er Elektro-Sounds.
Was noch auffällt: Bei "Last Call" werden Streicher eingesetzt und Wilton Felder ersetzt relativ oft das Tenorsaxophon durch seine höher gestimmten Verwandten. "Sweet Gentle Love" beginnt mit einem Keyboardthema, das einen äußerst hohen Wiedererkennungswert aufweist.
Die Crusaders klingen soft, warm und gefällig, doch heben sie sich von jeglicher Fahrstuhlmusik deutlichst ab: Die Soli klingen ambitioniert und die Stücke sind stets mit Widerhaken in Dynamik, Rhythmus und Instrumentierung versehen.
"Rhapsody & Blues" kenne ich seit etwa 40 Jahren: unzählige Male durchgehört und immer aufs Neue begeistert davon!
Nachtrag: Die Crusaders gastierten etwa Ende 80er/ Anfang 90er doch tatsächlich mal in meiner damaligen Stammkneipe, welche für mich seinerzeit Wohnzimmercharakter hatte. Da war eigentlich gar keine Bühne: Koryphäen wie Joe Sample oder Wilton Felder saßen musizierend auf den ganz normalen Sitzbänken, wie unereins auch, - gefühlt ein Privatkonzert - echt krass....
Punkte: 9 / 10