Die Musik lebt nicht von eingängigen Mitsing-Refrains und party-tauglichen Grooves. Statt dessen steht die Atmosphäre bei den neun Stücken deutlich im Vordergrund. Dadurch bedarf es schon einer ganz besonderen Stimmung, um in die musikalische Tiefe voll eintauchen zu können. Bei oberflächlicher Betrachtung liegt dieses Album verdammt schwer im Magen und wird keine Gnade vor den Ohren des Zuhörers finden.
Erst wenn man sich ausführlich mit den Songs auseinandersetzt, zeigen sie ihre eigentümliche Schönheit. Sphärisch und düster ist das orchestrale Grundgerüst, vor dem Gitarre, Drums und Bass agieren. Ein konstanter Wechsel zwischen Growls und leicht verzerrt dargebotenem Klargesang steht im Mittelpunkt der Kompositionen. Dass beim Songwriting Filmmusiken als wichtige Inspirationsquelle herhalten durften, ist unüberhörbar.
Eine gute Dreiviertelstunde lang währt dieses Album. Und danach ist eine etwa genauso lange Zeit vonnöten, um das gerade gehörte wirklich erfassen und verarbeiten zu können, bevor man mit jedem weiteren Hördurchgang immer tiefer in die Stücke eintauchen kann und die zahlreichen mitreißenden Details entdeckt, die sich unter der eher spröden Schale verbergen.
Auf eine Wertung würde ich an dieser Stelle eigentlich gerne verzichten, da ich beim wiederholten Hörgenuss je nach aktueller Gemütslage zwischen 4 und 9 Punkten schwanke. Definitiv ein Album für einige wenige, ganz besondere Momente im Leben.
http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=11411
Punkte: 7 / 10