Cripper Devil Reveals (2009) - ein Review von Bardauk

Cripper: Devil Reveals - Cover
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1 Review
6
6 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Bardauk
14.07.2009 12:35

POWERMETAL.de:

Vorsicht: Frau am Steuer! (Gut so)
CRIPPER sind zurück. Und wie. Die Kreativtruppe um Frontfrau Britta Götz hat mit "Devil Reveals" wiederum einen unglaublichen energischen und kräftigen Arschtritt in das Vier-Buchstaben-Gesicht all jener eingeprügelt, die meinen, dass guter Thrash nur in den Achtzigern gespielt wurde. Zwölf Songs voller Freude poltern aus den Boxen, zwölf räudige Bastarde aus melodischem Riffing und purer Aggression.

Das Niveau, das sich die Band im Jahr 2007 mit "Freak Inside" selbst verdammt hoch gelegt hat, wird im Jahr 2009 ohne Zucken übertroffen. Und zwar in allen Belangen: Im Songwriting, in der Finesse der Instrumentaktivierung, im Gesang und nicht zuletzt in der absolut fetten Produktion. Man merkt einfach, dass die Band in letzter Zeit ausgiebig getourt ist und nun alle gewonnen Erfahrungen – einschließlich Jean Tré – in diesen Thrash-Batzen hat einfließen lassen. Noch genauer sind die Songs auf den Punkt gespielt, noch besser schrammt das Riffing am Innenohr entlang, noch intensiver poltert Britta über Perspektivwechsel und Lebenslügen. Klingt nun also alles wie gehabt? Nein! Denn CRIPPER haben sich interessanterweise ein wenig von den klassischen 80'er-Wurzeln entfernt und zitieren nun mehr aus dem aktuellen, modernen Metal.

Dabei stehen thrashigere Rhythmen aber nach wie vor im Vordergrund, lediglich die Saitenhexergemeinschaft hat sich schlicht und ergreifend verdammt weiterentwickelt. Die Einflüsse reichen da von moderneren Death-Metal-Riffs bis hin zu französischen Spielarten der modernen Extremmusik. Das Spiel mit zwei Gitarren, was auf "Freak Inside" schon angeklungen ist, wird mit Songs wie 'Junkie Shuffle' konkret weitergeführt. Klasse. Das gibt dem CRIPPER-Sound ein leicht neues Gewand und macht die Musik gleichzeitig zeitgemäßer und spannend. Für die Puristen unter den Fans ist mit 'FAQU' allerdings auch die Wurzelpflege nicht zu kurz gekommen – aufatmen!

Auch Britta kann definitiv Neues von sich vermelden, ihre Stimme hat klar an Profil gewonnen. Neben den gewohnten Growls spielt sie auf "Devil Reveals" stärker mit verschiedenen Tonlagen. Das fetzt, kommt gut an und bereichert die Songs mit Variationen. Von schnellen, kurzen und knackigen Songs wie dem Riffgewitter 'I Am The Pit' mit coolem Lead bis hin zu stampfenden Thrash-Krachern mit Heavy-Anleihen wie 'Caged With A Gun' – hier gibt sich Mutz von DRONE die Ehre – ist alles dabei, was das be"h"ate Metal-Herz erfreut. Die Ruhigeren unter den Biertrinkern werden mit 'Kids Killing Kids' erfreut, eigentlich genau das, was man so als Thrash-Ballade bezeichnen könnte. Romantik? Fehlanzeige. Dafür ein derart fieser Groove, dass man sein eigenes Bangen erst bemerkt, wenn man die Stirn vom Boden kratzt.

Fazit: Die Thrash-Artiellerie von CRIPPER ist in der Moderne angekommen: Eine fette Produktion, Thrash für zu Hause und unterwegs, wie er besser und mitreißender schon lang nicht mehr aus Deutschland klang und eine Band, die voller Freude und Elan ihren Weg entlangmarschiert – besser geht’s nicht! Noch Fragen?

Anspieltipps: Caged With A Gun, FAQU, Junkie Shuffle

http://powermetal.de/review/review-Cripper/Devil_Reveals,14173.html

Punkte: 8.5 / 10


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