Cradle Of Filth The Manticore And Other Horrors (2012) - ein Review von gelal

Cradle Of Filth: Manticore And Other Horrors, The - Cover
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1 Review
18
18 Ratings
7.56
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Gothic Metal


gelal
30.10.2012 08:17

Zu Cradle Of Filth braucht man eigentlich nicht viel zu sagen, zählen sie doch zu den Urgesteinen der Extreme Metal Szene aus den frühen 90ern. Starteten sie zu Beginn ihrer Karriere mit einer Art Gothic Vampir/Black Metal, so entwickelten sie sich zunehmend zu einer Band die nicht wirklich einem Genre zuzuordnen ist. Ihre Musik wurde zunehmend bombastischer und immer mehr von symphonischen Elementen durchzogen. Dies schreckte zwar einige Fans ab, gab der Band um Fronter Dani Filth aber einen unverwechselbaren Charakter und vermochte dazu beizutragen die Band relativ schnell in Richtung "Mainstream" zu bewegen. Die nahezu perfekte Symbiose, aus Gothic angehauchten Black Metal und symphonischen/orchestralen Melodien, gelang den Engländern dann mit ihrem 2000er Album "Midian". Danach ging es leider etwas Bergab, die Musik behielt zwar immer in gewisser Weise die COF typischen Züge, aber die Ausrichtung bekam doch einen eher rockigen Unterton. Mit den letzten beiden Outputs "Godspeed On The Devil's Thunder" und "Darkly, Darkly, Venus Aversa" deutete die Band dann an; was nun auf dem neuen Album "The Manticore & Other Horrors" zu hören ist. Es geht nämlich wieder einen Schritt "back to the Roots".
Das sich bei Cradle alles immer irgendwie um Vampire, Werwölfe und sonstige Fabel- und Märchenwesen, Bestien und andere Monster dreht ist ja hinlänglich bekannt und dies ist auch heuer wieder so. Das Album beginnt, wie nicht anders zu erwarten, mit einem perfekt mit Samples und Piano-Klängen in Szene gesetzten Intro Namens "The Unveiling Of O", welches viel Atmosphäre versprüht und dem ein oder anderen Cradle Jünger sicher eine Entenpelle über den Rücken jagt. Aber wie sonst sollte man ein Album einleiten welches "The Manticore & Other Horrors" heißt ;) Der Opener "The Abhorrent" zieht dann sofort mit Doublebass Attacken das Tempo nach oben und startet, wie so oft, mit einem grellen Schrei Dani's. Hier zeigen die Engländer was mir immer so an ihnen gefallen hat. Rasend schnelles Gitarrenspiel und Doublebass, gepaart mit einen gewissen Grad an Melodie, die aber nie überhand nimmt, orchestralen Elementen und Abwechslung durch Tempowechsel, Breaks und variablen Gesang bzw. Kreischen. Schon hier zeigt sich der positive "Rückschritt" in Richtung Midian Zeiten. Einer der stärksten Nummern der Scheibe.
Songs wie "Illicitus" oder "Frost On Her Pillow" gehen eine ähnliche Marschrichtung, haben dabei aber den leicht rockigen Anstrich der Nymphetamine und Thornography Phase.
Eine ebenfalls starke Nummer ist der Titelgeber des Albums "Manticore", ein Song in fettem Soundgewand, der mal als Nackenbrecher fungiert, mal mit einem gewissen Grad an Groove daherkommt und auch den ein oder anderen Melodiebogen spannt. Zum Ende hin gibt es aber ein wenig viel Gedudel und der orchestrale Anteil ist mir persönlich ein kleines bisschen zu hoch. Auf der Deluxe Edition gibt es mit "Sinfonia" noch ein, wie der Titel schon andeutet, Symphonisches Instrumental, welches wohl zu Ehren des Klassischen Abstechers der Band drauf gepackt wurde. Abschließend kann man festhalten, Cradle Of Filth vereinen auf "The Manticore..." alles was sie in den letzen Jahren aufgefahren haben, nicht nur einen gewissen rockigen Hauch der letzten drei Alben und des Klassik Projekts(davon für meinen Geschmack sogar etwas viel, auch wenn es relativ passend eingebaut ist) sind zu spüren, sondern auch ein leichter Touch in Richtung der Midian Scheibe; was ich sehr schön finde. Allerdings ist mir der "Rückschritt" zur Midian noch zu gering ausgefallen. Auch wenn starke Nummern auf dem Album sind, finden sich leider keine "Hits"; die dem wirklich starken Eindruck noch die Krone aufsetzen können.
Aufgenommen wurde das Album in den Springvale und Grindstone Studios in Suffolk, wo es auch von Scott Atkins abgemischt wurde. Beides ist sehr gut gelungen und setzt das Thema des Albums gut in Szene.

Fazit: "The Manticore & Other Horrors" ist ein Extreme Metal Biest, welches gekonnt metallische Härte, Melodien und orchestralen Sound verbindet und mit einer dunklen Färbung das Thema der Scheibe bestens betont. Fans der Band dürfen hier blind zugreifen, die "Hasser" hingegen werden auch jetzt wieder ihre Bestätigung finden. Die Band polarisiert halt immer ;) Cradle stärkstes Album seit Midian! Trotz Abzüge in der B Note gibt es ein sehr gut.

Punkte: 8 / 10


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