Convent Guilt Diamond Cut Diamond (2018) - ein Review von JollyRoger

Convent Guilt: Diamond Cut Diamond - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


JollyRoger
23.12.2018 23:54

Convent Guilt sind endlich wieder mit neuem Material am Start. Nachdem mich der Vorgänger schwer beeindruckt hatte und stetig wachsen konnte, war ich doch sehr gespannt. Satte vier Jahre haben Convent Guilt gebraucht, um ihren zweiten Longplayer fertigzustellen. In Australien geht man es halt etwas gemächlicher an. Trotzdem sind nur 7 Songs entstanden, die nun das Licht der Welt erblicken. Insgesamt kommen diese jedoch auch wieder auf eine knackige Spielzeit von etwa 36 Minuten.

„Howling Vengeance“ nennt sich der Opener, der getragen und mit prägnanten Gitarrenläufen daherkommt. Nach wie vor ist das hervorragende Gespür für Melodien vorhanden, die zwar eingängig sind, aber durch den Kauz-Faktor des Sängers nicht zu platt wirken. Dieser ist merklich sicherer geworden, jedoch ist der rohe Charme erhalten geblieben. Manchmal denkt man sich, dass das Ganze doch etwas skurril wirkt und im anderen Moment erkennt man, dass dieses scheinbar genauso gewollt ist und den gewissen Reiz ausmacht. Z. B. beim flotten „Born To Trouble“ wird dieses deutlich. Trotzdem ist der Song ein erster Ohrwurm, der am Ende viel zu schnell vorbei ist, denkt man. Convent Guilt schaffen es, einen Song jederzeit galant zu Ende zu bringen, bevor die ohrenschmeichelnden Melodien in der Dauerschleife ausgenudelt werden.

„Powder Dry“ ist ein weiterer starker Song mit einnehmendem Rhythmus, der leicht im Uptempo angesiedelt ist. Meines Erachtens haben die Australier in den schnelleren Songs auch ihre stärksten Momente. Das war schon auf dem Vorgänger, wie z.B. beim Hit „Angels In Black Leather“, so. „Scream Out Your Heart“ punktet dann mit roher Punk-Attitüde, die in allen Kompositionen zu spüren ist. Ein gefühlvolles Intro leitet dann „Bonny And Clyde“ ein, bevor der Song direkt auf den Punkt kommt und sofort mitreißt. Dem ein oder anderen mag das dann zu direkt sein, aber wir haben es hier eben mit einer insgesamt straight rockenden Band zu tun. Ein guter Song, der wächst.

Das riffbetonte „Thief In The Night“ ist dann wieder ein richtiges Highlight der Platte und kann als Anspieltipp dienen. Der Song wirkt deutlich metallischer als einige andere Songs und hat schöne Breaks und einen gelungenen Aufbau zu bieten. Der letzte Song „Foxes Run“ wird durch ein Sprachintro eingeleitet und fährt die Geschwindigkeit zurück. So gesehen ist dies ein leicht epischer Rausschmeißer, der die Platte atmosphärisch beendet. Die erdige Produktion passt übrigens jederzeit zum Feeling der Songs und unterstreicht dieses perfekt.

Insgesamt schaffen es die vier Australier nicht ganz, die Qualität ihres Debüts zu erreichen. Dabei sind die Zutaten eigentlich die gleichen. Im Gegensatz zum Debüt fehlen dieses Mal jedoch etwas die ganz kauzigen Elemente im Sound, und der dezente Folk-Einschlag des Vorgängers ist ebenfalls so gut wie verschwunden. Im Moment kristallisieren sich noch nicht die ganz großen Ohrwürmer heraus, die das erste Album bot. Aber ebenso wie beim Vorgänger mag ja das Album noch wachsen und möglicherweise fräst sich der ein oder andere Song noch tiefer ins Hirn. Ich hoffe, das wird jetzt allerdings nicht falsch verstanden. „Diamond Cut Diamond“ ist wahrlich kein schlechtes Album. Convent Guilt stechen weiterhin aus dem Einheitsbrei heraus, und ich bin froh, dass es solche Bands gibt, die mit einem gewissen Kauz-Faktor, respektive Eigenständigkeit, auf sich aufmerksam machen. Dafür kann man diese sympathische Band nur lieben!

PS: Gerade beim Schreiben dieses Reviews fräst sich „Thief In The Night“ in mein Hirn… wächst definitiv!

Original-Review:
https://heavystageforce.rocks/convent-guilt-diamond-cut-diamond/

Punkte: 7.5 / 10


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