Überhaupt fallen mir keinerlei Vergleiche für COG ein. Selbst eine eher geradlinige Nummer wie 'Are You Interested' ist weit von üblichen Schemata entfernt, schafft es aber, dich an den Lauschlappen zu packen und einen feinen Ohrwurm zu platzieren. Diese beiden Nummern geben durchaus die beiden Pole vor, zwischen denen man sich bewegt. Verfeinert von Streichern, Klavier und herrlich harmonischen, gerne mehrstimmigen Vocallines ist "Sharing Space" nichts anderes als ein 70-minütiger Trip in die Outbacks von Australien. Dabei werden Klavier und Streicher sehr sparsam, aber clever und vor allem sehr songdienlich eingebaut. 'Swamp' soll an dieser Stelle als Beispiel dienen.
Über die komplette Spieldauer spürt man förmlich, dass das Trio sich nicht eine Sekunde um Trends schert, sondern genau die Musik macht, auf die es Bock hat. Jede Note klingt leidenschaftlich, ehrlich und gewollt. Eine Tatsache, die man in der heutigen Casting-Landschaft nicht hoch genug bewerten kann.
Ihr seht schon, COG haben mich absolut überzeugt und sind mit ziemlich hoher Sicherheit in meinem Jahrespoll vertreten. Aber eine Schwierigkeit habe ich dennoch. Ich kann nicht wirklich eine Zielgruppe definieren. Wer sich generell auf meine Empfehlungen verlässt, kann das natürlich auch diesmal tun. Und wer generell an Bands interessiert ist, die nicht so klingen, wie das, was man sonst vorgelegt bekommt, darf hier auch zugreifen. Ach, eigentlich sollte hier einfach jeder reinhören, der sich für innovative/progressive/alternative/unkonventionelle Rockmusik interessiert. Ganz großartig.
Anspieltipps: No Other Way, Are You Interested, What If, Swamp
http://www.powermetal.de/review/review-12367.html
Punkte: 10 / 10