Cobalt Eater Of Birds (2007) - ein Review von Janeck

Cobalt: Eater Of Birds - Cover
1
1 Review
6
6 Ratings
9.58
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Janeck
27.09.2011 19:41

“Eater Of Birds“ gehört zu den größten Überraschungen im Black Metal aus dem Jahr 2007.
Solche satten Gitarren, hypnotischen Drums und rasiermesserscharfen Songs hat man in der Black Metal Szene selten vernommen.
Mit einer ergreifenden Brutalität schroten sich die 2 Amerikaner durch 11 komplett fremdartige Black Metal Stücke, die so intensiv heavy klingen, dass kaum Vergleiche gezogen werden können.
Technisch ist das gesamte Album absolute Speerspitze.
Hirnfickende Gitarrenriffs, die sich ganz tief durch die Nervenbahnen fräsen, ein unglaublich tightes und zugleich mördermäßiges Drumming und eine rostige Kehlkopfstimme, sorgten 2007 für ein absolutes Highlight in der weltweiten Black Metal Szene.
Der Sound ist voluminös aber natürlich und trotzdem extrem roh und bietet einen großen Freiraum für die brillanten Gitarrenriffs.
Drückend und unbarmherzig, sägen die Black Metal untypischen Riffs über einen hinweg, ein unbeschreiblicher Sturm von harmonischen Melodien sowie gnadenlosen, fast schon thrashigen Riffsalven werden im Sekundentakt abgefeuert.
Zwischendurch werden die überdurchschnittlich langen Songs immer wieder durch fantastische Breaks, Grooveattacken und orientalischen Melodien erschüttert.
Alleine diese ungewöhnliche Gitarrenarbeit auf “Eater Of Birds“, stellt ein absolutes Erkennungsmerkmal dieser grandiosen amerikanischen Black Metal Band dar.
Nicht nur die völlig einzigartigen Gitarrenriffs machen aus “Eater Of Birds“ ein Szenenhighlight, die gesamten Songs bilden eine so dichte Einheit, Akustikgitarren verschmelzen mit orkanartigen Riffs, dass das Songwriting eigentlich schon fernab von eigentlicher Black Metal Kunst fungiert.
Neben den wuchtigen Riffs, ist besonders das Drumming auf “Eater Of Birds“ eine absolute Meisterleistung.
Wie tight und abwechslungsreich, zugleich unglaublich songdienlich geprügelt, gegroovt, gerockt oder einfach nur technisch brilliert wird, ist so was von weit weg vom üblichen Black Metal Drumming.
Es macht einfach nur Spaß jeden einzelnen Schlag von Erik Wunder zu folgen, sich auf den bevorstehenden Taktwechsel zu freuen, die Dynamik und den Groove zu bestaunen und zugleich von den irren sägenden Riffs begleitet zu werden, oder halt andersherum.
Da stört es auch nicht, dass kaum bis gar kein Bassspiel zu vernehmen ist.
Wie intensiv COBALT diese beiden Instrumente auf dem Album zusammenschweißen, ist in meinen Ohren völlig einzigartig im Black Metal!
Songs wie „Ulcerism“, „Invincible Sun“, „Witherer“ oder dem Showdown „Eater Of Birds“, würde eine europäische Black Metal Band niemals auch nur ansatzweise zustande bekommen.
Sicherlich verarbeiten COBALT jede Menge genrefremde Einflüsse (Sludge, Doom, Thrash, Hardcore), sind aber im tiefsten Kern schwärzer und beängstigender als jede 3. Black Metal Band aus Skandinavien, spielerisch kommen an COBALT sowieso nur wenige Bands heran.
Das ganze Sounddesign auf „Eater Of Birds“ ist so beeindruckend und ergreifend, die Gitarren könnten nicht drückender produziert sein und das Drumming ist so fesselnd und mitreißend, welches man in diesem Ausmaße höchsten noch bei ABSU oder MAYHEM bestaunen kann.
COBALT haben sich fast schon einen eigenen Sound erschaffen, der über geltende Black Metal Standards weit hinaus geht und sich somit an die Speerspitze des USBM gespielt.
Neben WOE, KRALLICE, WOLVES IN THE THRONE ROOM, ABSU und den neuren Bands wie ASH BORER, LITURGY, CASTEVET, FELL VOICES und vielen weiteren interessanten Bands, gehören COBALT zu einer fantastischen und spannenden Black Metal Szene, die fernab europäischer Black Metal Traditionen völlig eigenständige Werke hervorbringt und in Sachen Kunst und Underground die vor sich hindümpelnde skandinavische Szene schon lange abgehängt hat.
So oder so, COBALT haben mit “Eater Of Birds“ und dem nicht weniger herausragenden Nachfolger “Gin“, ein absolutes Meisterwerk des USBM erschaffen!

Punkte: 8.5 / 10


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