Cirith Ungol Paradise Lost (1991) - ein Review von Vinylation

Cirith Ungol: Paradise Lost - Cover
2
2 Reviews
39
39 Ratings
8.91
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Epic Metal, Heavy Metal, Power Metal



09.10.2016 14:19

Als Cirith Ungol Fan der 2. Stunde habe ich mich wirklich sehr über das Vinyl Reissue von Metal Blade Records gefreut. Und das Team hat gute Arbeit abgeliefert! Tolle Aufmachung, wertiges Cover, tolles Booklet, tolles Poster. Alles Top, nur die Red/White-Splatter-Version hätte ich lieber marbled gehabt, aber egal. Die Produktion ist kraftvoll und differenziert, auch sehr gut gelungen. Nur manchmal wirken die Gitarren im Verhältnis zum Gesang etwas zu leise.

Nun zur Musik..
Sorry, aber alles was auf Krampf gemacht wird, führt maximal zur Mittelmässigkeit. Und genau dass ist diesem Werk leider widerfahren. Es sei gar nicht den Musikern anzulasten, dass sie unter Druck und unfairen und ungünstigen Umständen standen als dieses Werk erstellt wurde. Leider merkt man den Weggang des Bassisten Flint nur allzusehr, und auch der Spirit ist nicht mehr der gleiche. Es fehlt einfach an dieser Euphorie, und der Kreativität für die ich CU immer so geliebt habe. Die Songs sind einfach einfallsloser als auf den Vorgängern und wirken mehr gemusst, als gewollt.

JOIN THE LEGION ist ein guter Opener, der die Hoffnung beim ersten Hören anfeuert. Bei dem tollen Cover FIRE ist die Welt noch in Ordnung.. aber dann passiert auf S1 nicht mehr so wirklich viel. Egal, es gibt S2 und Titel wie CHAOS RISING und FALLEN IDOLS lassen auf Hits in der Qualität der Vorgängeralben hoffen. Aber spätestens bei GO IT ALONE stimmt dann merklich was nicht. Was soll das? Ich hätte lieber eine längere Auslaufrille gehabt! Ja, es gab Songs dieser Art auch auf Frost and Fire (so RocknRollalaCirithUngol) aber auf dem Debüt wirkte das noch so sympathisch wegsuchend. Aber dieser Song ist einfach mies. Die beiden hoffnungsvollen Folgetracks können dann aber doch nur enttäuschen. Der Refrain wirkt bei beiden Songs einfach viel zu simpel, mitgröhlig und uninspiriert. Die Arrangements sind nicht übel, der Aufbau vom Schema gut, aber die Songs funken einfach nicht. Es fehlt an Schwung und Mitnahme. Der folgende, zweifache Versuch ein weiteres Metal-EPOS zu kreieren scheitert an dem Mangel echter, tiefer Emotionalität. PARADISE LOST hebt das Niveau am Ende wieder etwas an, aber der Gesamteindruck ist leider nicht mehr zu retten.

Die Totgesagten werden auch durch dieses Re-Issue leider nicht mehr zu dem König der Totgesagten. Ein schönes Sammlerstück für alle die keine Lust haben €200.- und mehr für das Vinyl-Bootleg von damals zu bezahlen. Ich bin enttäucht aber das ist ok und es fällt mir leicht meine Version in das Regal einzureihen, wo "for Sale" draufsteht.

Punkte: 4.5 / 10


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