Und eben dieses Album, dieses Master Of Brutality! Jesses! Eingeläutet von einer Originalaufnahme von Ed Kemper untermalt von Wahwah-Bass beginnt ein Machwerk, das böser ist als alle skandinavischen Black Metal-Ergüsse der letzten 10 Jahre. Die Atmosphäre ist sehr dicht: Man fühlt sich wie in einem Frühsiebziger Horrorfilm. Modrig, fiebrig und stinkend kriechen die unglaublich druckvollen Riffs, pumpenden Bassläufe und bollernden Drums aus den Boxen. Der Sänger tönt wie Lemmy, wenn er richtig wütend ist und dazu vorher noch ein paar Gramm LSD reingepfiffen hat. Die 5 Eigenkompositionen und das Blue Öyster Cult Cover "Cities on flame with Rock and Roll" sind durchs Band stimmig und trotz ihrer langen Spielzeit kommt keine Langeweile auf. Die Produktion ist organisch und sehr dreckig. Klangfetischisten dürfen trotzdem ein Ohr riskieren: Jedes Instrument ist klar hörbar und tönt so wie es soll. Wer aber nur auf Porcupine Tree und Blind Guardian abfährt, soll hiervon die Finger lassen. Wer aber immer noch betrauert, dass Black Sabbath mit Ozzy nur 6 gute Alben aufgenommen haben (nein, Never say die und Technical Ecstasy zähle ich nicht dazu) und gerne das eine oder andere Bart- und Brusthaar trägt soll unbedingt reinhören. Wenn ich jetzt noch sage, dass Church Of Misery bereits zwei mal am Roadburn-Festival aufgetreten sind und die Platte bei Southern Lord erschien dürften bei einigen alle Zweifel behoben sein.
Punkte: 9 / 10