Den Hörer erwartet bei “Agony & Opium“ eine nicht zu verachtende Portion ACID/CRYSTAL PRIDE/SACRED FEW-mäßigen Metal-mit-Sängerin und luftig-leichte und mitunter wilde, hardrockige Melodien, bei denen eine starke, nicht zu leugnende NWOBHM-Affinität mitschwingt. Nichts Überhartes also, kein dick aufgetragener Epic Metal, kein “super-fetter Sound“, alles Fehlanzeige. Eher etwas spartanisch würde ich den Sound der Band beschreiben, aber genau darin liegt der Reiz, denn so kommt vor allem Sängerin Christine umso mehr zur Geltung, die es hervorragend versteht, Emotionen zum Hörer zu transportieren. Als beste Tracks stellen sich der Opener “Riding On The Edge“, das flotte “Poison Path“ mit seinem wilden Solo und “Home In The Sun“, das ohne Übertreibung das Zeug zu einem zukünftigen Klassiker hat, heraus. Beim letztgenannten Song imponieren vor allem die MAIDEN-artigen Double-Leads mit Spielfreude ohne Ende. Abgerundet wird das Album durch die Halbballade “Omega Stone“, bei der sowohl der ruhige, als auch der schnelle, furiose Teil auf ganzer Linie überzeugt und begeistert. Altmodischer und zeitloser Heavy Metal mit konstant spürbarer Begeisterung gespielt und nicht nur musikalisch artverwandt mit den italienischen Newcomern SIGN OF THE JACKAL. Wem da nicht warm ums Herz wird, hat wahrscheinlich irgendwann in seinem Leben zuviel PANTERA oder MACHINE HEAD gehört.
Ein tolles Debüt. Die Band hat sich im Vergleich zur Single sogar noch gesteigert und sollte damit bei traditionellen Metalfans eine sichere Fahrkarte für eine Dauerrotation auf dem heimischen Drehautomat gebucht haben, frei nach Karl Marx: "Agony & Opium" fürs (metallische) Volk.
Bewertung: 8/10
Sgt. Kuntz
Punkte: 8 / 10