Catch 22 Time Reveals All (1998) - ein Review von Dezibel

Catch 22: Time Reveals All - Cover
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1 Review
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2 Ratings
8.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal


Dezibel
23.02.2011 14:55

Catch 22 haben einen langen Atem. Gegründet 1992 und damit zu einer Zeit, in der mit den klassischen Metalspielarten kein Blumentopf mehr zu gewinnen war, kämpften die Jungs sich durch 3 Demos bis man schließlich im Mai 1997 den ersten Tonträger in Eigenregie auf den trendverseuchten Markt warf. Unbeirrt vom weiterhin mangelnden Interesse der Plattenfirmen dieser Welt legten die Jungs nur ein Jahr später mit „Time Reveals All“ direkt noch einmal selbstgepresst nach. Hier regiert feiner Powerthrash, der am ehesten an die ebenfalls völlig unterbewerteten Meliah Rage mit einem Spritzer Metal Church erinnern. Über allem thront die Stimme von Bandkopf und Hauptsongwriter T.J. Berry, die zum Teil frappierende Ähnlichkeit mit dem Organ von Testament-Fronter Chuck Billy aufweist, ohne aber dessen partiell fehlende Variabilität zu teilen, sondern hier und da sogar mit ein paar hohen Screams zu verzücken weiß.

Der Sound ist erdig und klar, lediglich die Bassdrum ist etwas zu „furztrocken“ geraten, so dass der eine oder andere Doublebass-Part mehr nach Tupperparty klingt, als nach einem zünftigen Mosh.

Die Songs sind knackig und auf den Punkt gespielt, ein großer Teil des Materials erreicht nicht einmal die 3 Minuten-Marke. Wie leider bei den meisten VÖs mit einer Titelanzahl jenseits der 10 (hier sind es satte 15 Tracks!) hat sich auch hier der eine oder andere schwächere Song wie „Spitting Nails“ eingeschlichen, dem man vielleicht lieber noch ein wenig Feinschliff hätte verpassen sollen. Auch wenn das der druckvolle Titelsong, das kongeniale „Skies of Black“ oder auch das akustische „Sands of Time“ locker wieder ausbügeln, wäre auch hier wie so oft weniger mehr gewesen.

Trotzdem: wer auf Bands wie Meliah Rage, Reverend oder auch Powermad steht, der sollte hier unbedingt mal ein Ohr riskieren sofern ihm diese Eigenproduktion irgendwo über den Weg läuft. Catch 22 sind im Übrigen immer noch am Start und inzwischen bei Album Nummer 5 angekommen. Das großartige und etwas reifere aktuelle Werk hört auf den Namen „Soulreaper: Evilution/Devilution“ und ist bei den Italienern von Metal on Metal erschienen. Unbedingt reinhören!

Punkte: 8.5 / 10


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