Nachdem das letztjährige "The Door To Doom" Album, mit Rückkehrer Johan Längquist (nachdem Messiah Marcolin, Robert Lowe, Thomas Vikström und Mats Leven alle ihren Dienst cancelten) am Mikro, richtig toll war landete die "The Pendulum" wie selbstverständlich auf dem Bestellzettel. Sollte sie doch schließlich gecanceltes Material von eben jenem famosen Scheibchen enthalten. Doch was soll ich sagen: Nach dem ersten Durchlauf war die erste Vorfreude schonmal gecancelt.
Der gute Opener `The Pendulum` ist hier in einer fertig produzierten Version zu hören. Keine Ahnung warum seine Teilnahme am Album gecancelt wurde. Tolle Nummer die sich gut auf dem Longplayer gemacht hätte. Vor allem Sänger Johan klingt hier richtig toll.
Alle weiteren Nummern sind nun in Demoversionen enthalten, was daraus resultiert das "The Door To Doom" ursprünglich als Konzept-Doppel-Album geplant war. Dieses Vorhaben wurde aber gecancelt und das übrige Material halt schnell auf diese EP geklatscht. Schlimm ist der Demosound zwar nicht, aber wenn Leif Edling, in den Linernotes, schreibt das z.B. im Refrain von `Snakes Of Goliath` der Text eigentlich dreimal variiert gehört, darf man sich schon fragen warum man dann nicht noch einen Studiotag für neue Gesangsaufnahmen investiert hat. Etwas mehr Mühe? Anscheinend gecancelt.
Apropos `Snakes Of Goliath`: Klassischer Candlemass-Doom basierend auf einem Iommi-Riff geht immer. Starke Nummer!
Das nun folgende `Sub Zero`ist ein kurzes Akustikinstrumental, das man böse gesagt auch als Fingerübung bezeichnen könnte.
Wir drehen das Vinyl um und hören `Aftershock`, nochmal ein kurzes Instrumental. Diesmal kurzes Gezupfe auf dem Bass. Sowas hätte wahrscheinlich selbst Joey DeMaio von einem Manowar-Album gecancelt.
Die nächste Nummer `Porcelain Skull` kennen wir, in einer etwas anderen Version, schon vom letzten Avatarium-Album. Ich finde die Idee gar nicht schlecht, einen Song von verschiedenen Bands interpretieren zu lassen, auch wenn mir hier die Avatarium-Version etwas besser gefällt.
Das abschließende Instrumental "The Cold Room` basiert auf einer schönen traurigen Melodie und wäre bestimmt ein tolles Songintro geworden. Am Ende einer EP verpufft die Wirkung aber regelrecht.
Fazit: Zwei tolle Songs, ein recycelter Song und drei überflüssige Instrumentals. Hier sollte jeder selbst entscheiden ob das Value-for-money ist. Zumal die Mini-CD (mit ca 10€) und das Vinyl (mit ca 16€) preislich nur knapp unter einem vollen Album kalkuliert ist. Faires Preis-/Leistungsverhältnis? Gecancelt!
Ein etwas wohlwollenderes Review? Leider auch gecancelt!
geschrieben für DARK STEEL ZINE.
Punkte: 5.5 / 10