Callisto Providence (2009) - ein Review von noiseagain

Callisto: Providence - Cover
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1 Review
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2 Ratings
9.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Hardcore: Post-Hardcore



10.04.2010 23:12

Mein Review für Powermetal.de vom 13.06.2009

CALLISTO: Ein Erdbeben in meiner musikalischen Landschaft. POST-Rock mit Gesang, wie er schöner, besser und gewaltiger nicht mehr gespielt werden kann!
Es gibt nichts besseres, als ein Review für POWERMETAL.DE zu schreiben, wenn man mal wieder absolut überwältigt wurde von der Genialität einer Band und der Kraft ihrer Musik. In einem Review kann man versuchen, etwas von der erlebten Gänsehaut weiterzugeben und vielleicht dem einen oder anderen dieses Feeling auch versuchen, zu vermitteln. Deshalb: Vorhang auf!

Willkommen in der wunderbaren Welt von CALLISTO!

Diese junge Band aus Finnland verzaubert, verführt, verwirrt und verstört, sie entführt zu abgelegenen Plätzen voller Melancholie und Ruhe, füllt diese aber mit einer unvergleichlichen Spannung, die immer präsent ist und sich auf viele verschiedenen Arten immer wieder entlädt: entweder mit der alles öffnenden Melodie, einem unerwartenden Wechsel, dem Einsatz artfremder Instrumente (Flöte, Trompete, französisches Horn) oder aber mit einem höllischen Inferno aus fiesen Growls und Empire-State-Building-hohen Gitarrenmauern.

Einige Bands, die solche Musik spielen, verbergen sich hinter der kryptischen Bezeichnung Post-Rock oder (New-)Art-Rock. Und genau in diese Schublade werden CALLISTO auch gerne gepackt und mit dem Etikett „schwerverdauliche Soundwand“ versehen. Was dazu führt, dass die meisten Leser die Band nach einer Minute wieder vergessen haben.

Aber, Leute, ihr macht einen Fehler! CALLISTO sind nämlich großartig, einzigartig und absolut faszinierend! Wenn die ersten Töne von 'In Session' erklingen und wenn dann nach etwas zwei Minuten der betörende, quellwasserklare Gesang einsetzt, werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an eines der gottverdammt besten und verwirrendsten Alben aus den 90ern, nämlich VAUXDVIHLs "To Dimension Logic". Wer kennt das noch? Ich kann nicht behaupten, dass ich dieses Album jemals voll und ganz verstanden habe. Aber vielleicht sind ja CALLISTO mein Schlüssel zum Verständnis. CALLISTO haben dieselbe Düsternis und Mystik in ihrer Musik, eine ähnlich querdenkerische Harmonik, aber sie haben zum Unterschied eine festere Struktur und einen durch die Untiefen ihrer Musik laufenden, rotschimmernden Faden. Und sie haben das sogenannte 'skandinavische Element', diese typische Stimmung, die nordische Musik versprüht, als wären Berge, Wälder und Seen bei Sonnenuntergang oder Mitternacht zu Musik geworden. All dies miteinander vermischt, ergibt sich natürlich keine 'easy listening' Musik, aber Hand aufs Herz, keines Eurer Lieblingsalben habt Ihr beim ersten Mal verstanden, oder? Lasst Euch sagen, CALLISTO entschädigen Euch für die Mühe, wenn ihr die "Providence" fünfmal konzentriert angehört habt. Denn CALLISTO sind einfach genial, der Songaufbau ist dermaßen spannend, fließend, dynamisch, die Melodien erleuchtend und ergreifend, die seltenen harten Sounderuptionen gigantisch und erhaben, von vorn bis hinten und zu jeder Sekunde packend! Wer die letzte THE OCEAN liebte: Sie ist brillant, aber nicht perfekt, ähnliches gilt für die neue ISIS. Und auch MONO sind ganz nah dran. CALLISTO aber sind der neue, der hellste und der funkelndste Stern im modernen Post-Rock. "Providence" wird in den Himmel wachsen. Zumindest bei mir.

*


Note: 10.0 / 10
Thomas Becker, 13.6.2009

Punkte: 10 / 10


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