Als Onkelz-"Fan" wurde mir eine Kopie des damals neuen Albums gegeben - Viva loz Tioz. Ich habe es nach der Schule daheim aus Neugierde gehört - und mir blieb das Maul offen. Nach dem Radio-Intro kommt eine eindringliche, raue Stimme, eine verspielte, dreckige aber technisch gute Gitarre und eine rotzige Band, die mich in andere Sphären geschleudert hat. Ich bekomme noch heute Gänsehaut bei eben diesem Gesang, der einzigartigen und über allem stehen Gitarre - WOW. Ich hatte eine Blaupause von ansprechende, geile Musik mit Kopf bekommen. Es begann ein Jahr, in dem die Onkelz täglicher Bestandteil waren, die komplette Diskographie verschlungen wurde, jedes Wort über die Geschichte der Band aufgesogen und beäugt wurde. Emotional bekommt das Album also mindestens 12 von 10 Punkten. Neutral und mit Abstand betrachtet: es ist in sehr gutes Onkelz-Album, vielleicht das stilistisch offenste von allen - elektronische Spielereien übernehmen ab und an die Federführung, die südamerikanischen Einflüsse treten zum ersten mal in der Vordergrund, und die Band liefert einige sehr gute und ein paar nur gute Nummern ab - sollte man kennen.
Punkte: 8 / 10