BugGiRL Dirt In The Skirt (2010) - ein Review von Azmodes

BugGiRL: Dirt In The Skirt - Cover
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1 Review
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1 Rating
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Hardrock


Azmodes
05.07.2010 16:04

Auf BUGGIRL ist Verlass. Auch auf dem dritten Album "Dirt In The Skirt" vergnügt sich das Powerduo auf dem Spielplatz schön geistlosen Party-Hard Rocks. Wem das im Comicstil gehaltene Coverartwork komplett mit Verfolgungsjagd durch die Wüste zwischen Muscle Car und Tanklaster, Bikerzombies und leicht bekleideten, miteinander rangelnden Damen nicht offensichtlich genug ist, der wird spätestens beim Lesen der Songtitel eine gute Vorstellung von Sound und Stil der Band bekommen: Harter Wüstenstaub-Rock 'n' Roll ohne besonderen Anspruch oder Komplexität und stolz drauf.

Um den Elefanten im Raum gleich mal aus dem Weg zu schaffen: Ja, der Vergleich mit Brüdern im Geiste und etwas bekannteren Exportprodukt aus Down-Under AC/DC tut sich sofort auf. Allerdings ist BUGGIRL nicht einfach eine blinde Kopie mit weiblicher Fronterin und Redundanz in sämtlichen anderen Aspekten. Die Band besitzt trotz Geradlinigkeit und Simplizität einen eigenen Stil, welcher verspielter und auch dank Amber Spencers Organ räudiger aus den Boxen dröhnt.

Der Gitarrensound ist knarrig und passend. Wie schon auf den beiden Vorgängeralben wütet damit Amber unterstützt von Schlagzeuger und Bruder Clinton durch eine Sammlung von Laune machenden Rocksongs. Die rassige Stimme der Fronterin ist schön wild anzuhören. Wenngleich sie in meinen Ohren nicht überall ganz ins Schwarze trifft was Energie und allgemeine Texturierung angeht (obwohl dieser Makel an den Rändern gut einher geht mit der sympathisch-bodenständigen Aufmachung der Band), überzeugt aber weithin der tüchtige Einsatz und der mitklingende üppig-räudige Sexappeal. Ein Hinhörer und Erkennungsmerkmal der Band gleichermaßen. Bedürfen die Verkündungen zu Ehren des Rocks mehrstimmiger Durchschlagskraft hilft Clinton im Hintergrund auch gerne mal aus.

Neben ihrem energetischen Stimmeinsatz versteht Amber Spencer ihr Handwerk auch auf der Gitarre. Es gibt -wenig überraschend- keine erwähnenswerten Zirkustricks, lediglich ein paar obligate gute Soli und Axtvergewaltigungen. Im Riffbereich hingegen tönt alles schön erdig wie es sein muss ('Hungry As Gell', 'Shakin' Up Saturday', 'Spread The Eagle'), manchmal mit treibendem Boogie-Feeling ('Dirt In The Skirt'), öfters ein bisschen be-blues-t wie es sich für solcherlei Hard Rock gehört und auf dem geradlingen Eierkocher 'Wasteland' auch in Richtung fetzige Punk 'n' Roll-MOTÖRHEAD-Gegenden. Auf 'Faster & Faster' mit seinem Treble-lastigen Hauptriff erinnert die Truppe darüber hinaus etwas an spätere HELLACOPTERS und ähnliche skandinavische Schweinerocker.

Gibt es Längen? Jein, das Motto "kurz und knackig" zieht sich weitgehend durch das ganze Album, wer seinen Rock aber gerne mit Hooks überhangen und clever-durchdachtem Songwriting hat, der wird selbstredend den trockenen, geradlinigen Sound nicht auf Albumlänge aufgespannt brauchen. Was macht es aber, dass manche Stellen ins eine Ohr reingehen, ein wenig im Hirn wüten und dann beim anderen wieder rausfeuern? BUGGIRL produziert Musik für das Hier und Jetzt ohne Sorge um die Fehler von gestern oder Verpflichtungen von morgen.

"Dirt In The Skirt" ist ein anständiges Hard Rock-Album ohne Überraschungen oder Überhits, aber dafür einer Menge Spaß, Energie und der konsistenten Abrock-Garantie inklusive. Kein Pflichtkauf, aber eine Bereicherung mit Daseinsberechtigung für die Sammlung eines jeden Rockliebhabers.

Anspieltipps: Faster & Faster, Wasteland, Spread The Eagle, Shakin' Up Saturday

http://powermetal.de/review/review-BugGirl/Dirt_in_the_Skirt,16252.html

Punkte: 8 / 10


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