Bonfire Temple Of Lies (2018) - ein Review von Akhanarit

Bonfire: Temple Of Lies - Cover
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1 Review
10
10 Ratings
8.60
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal


Akhanarit
02.05.2018 10:43

Jetzt hatte ich gerade erst verdaut, dass Originalsänger Claus Lessman nicht mehr Teil von BONFIRE sein soll, mit denen ich immerhin einen Großteil meiner Jugendzeit verbracht hatte, dafür aber mit David Reece einen Frontmann aus dem Ärmel gezaubert hatten, mit dem sogar ACCEPT zumindest für mich für ein Album lang zu einer Sternstunde avancierten und ich war gespannt, wie ein Flitzebogen, wie denn nun das nächste Album der Ingolstädter Hard Rock-Formation klingen würde. Doch Überraschung, David Reece ist schon wieder von der Bildfläche verschwunden und mit Alexx Stahl wird der nächste Frontmann vorgestellt. Willkommen beim Sänger-Wechsel-Dich-Spielchen. Bitte hinten anstellen!

"Temple Of Lies" ist also die nächste Langrille aus der Stadt des Stahls und nach dem Intro 'In The Beginning' eröffnet die neue Scheibe mit 'Stand Or Fall' das Freudenfeuer mit einer echten Hard 'n' Heavy-Nummer, die man mit diesem Härtegrad nur selten von einer Band wie BONFIRE zu Gehör bekommen hat. 'Back Out In The Streets' würde mir jetzt spontan als Ausnahme zur Regel einfallen, aber davon abgesehen? Auch der neue Sänger liefert eine solide Performance ab. Gar nicht mal übel. 'On The Wings Of An Angel' atmet wieder diesen unverkennbaren Achtziger-Flair, den man bei BONFIRE im Laufe der Jahrzehnte einfach lieb gewonnen hat und dann fegt der Titelsong über einen hinweg, dass es eine wahre Freude ist. Das nenne ich mal einen amtlichen Auftakt!

Dann beginnt "Temple Of Lies" jedoch etwas abzufallen. 'Feed The Fire (Like The Bonfire)' funktioniert für mich so gar nicht und 'Comin' Home' bleibt leider nicht so recht hängen. Fast schon zu kitschig wird es dann mit 'I'll Never Be Loved By You' mit seinem platten Text und man hätte da vielleicht bei einem Debüt in den Achtzigern ein Auge zugedrückt, nicht aber nach über zwanzig Jahren Erfahrung. 'Fly Away' reißt dafür das Ruder wieder herum und man kann nicht anders, als diese Nummer zu mögen, wenn man damals Stücken wie '(20th Century) Youth Patrol' oder auch 'Champion' nicht gänzlich abgeneigt war. 'Love The Way You Hate Me' lässt mich dafür eher wieder dezent ratlos zurück und 'Crazy Over You' läuft bestenfalls unter der Rubrik "na ja, geht so".

Produziert wurde "Temple Of Lies" von Gitarrist Hans Ziller höchstselbst in den Ingolstädter Flatliners Recording Studios und die Produktion passt zu BONFIRE, da kann ich nicht wirklich meckern. Unterm Strich haben wir ein paar richtig gute Songs, einen richtig tollen Titelsong und zwischendurch ein paar Filler, was ich übrigens bei den -sagen wir mal- ersten fünf Werken der Band nie so empfand. Die Platte atmet durchaus jede Menge Achtziger-Spirit, allerdings ist hier nicht alles Gold was glänzt. Beinharte Fans werden aber sicher auch hier ein Auge oder zwei zudrücken und das ist auch vollkommen in Ordnung so.

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=9565

Punkte: 7 / 10


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