Bolt Thrower Honour Valour Pride (2001) - ein Review von Spearhead24

Bolt Thrower: Honour Valour Pride - Cover
3
3 Reviews
53
53 Ratings
8.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Spearhead24
19.07.2009 22:39

Nachdem sich die britischen Deathmetal-Gods zuletzt 1998 recht eindrucksvoll mit “Mercenary” zurückgemeldet hatten, durfte man gespannt sein, ob es ihnen mit dem Folgewerk gelingen würde, die Schwachstellen von “Mercenary” auszumerzen und ggf. auch ein paar mehr absolute Highlightsongs als drei Jahre zuvor abzuliefern (wie etwa “Mercenary” oder “No Guts, No Glory”). Wer die Möglichkeit nutzte, sich den Vorab-Track “Inside the Wire” (u. a. auf der Rock Hard Dynamit-CD) zu Gemüte zu führen, dürfte überzeugt gewesen sein, dass diese Hoffnungen nicht enttäuscht werden würden. Aber dann…. kam alles noch viel besser!

Bereits der (in bester Bolt Thrower-Manier) “plattwalzende” und eigentlich ein wenig primitiv gestrickte Opener “Contact – Wait Out” macht bereits unmissverständlich klar: dieses Album macht keine Gefangenen. Der neue Shouter Dave Ingram (Ex-Benediction) fügt sich nahtlos in die von Karl Willets hinterlassene Lücke ein und verleiht den mächtigen Songs noch eine Kante mehr Brutalität, wobei diese allerdings nach wie vor in erster Linie von der (endlich wieder völlig massiven) Gitarrenwand beigesteuert wird. Ein großes Lob muss auch für die druckvolle Produktion (die Band & Andy Faulkner) gemacht werden, die zwar nicht an die Intensität von “The IVth Crusade” heranreicht, aber die beiden Vorgängeralben klar in den Schatten stellt. Zur Höchstform laufen Bolt Thrower bei den Tracks auf, bei denen sie ihre majestätisch-melodische Seite mit der brutalen optimal wechseln und kombinieren (”7th Offense”, “K-Machine”). Letzterer Track stellt dann auch meiner Meinung nach das absolute Highlight des Albums dar, denn hier haben Bolt Thrower absolute Maßarbeit geliefert, einen Song, der an die Vertonung eines alles niederwalzenden Kriegsungetüms erinnert (und wie bereits z. B. “Tank Mk. I” einen entsprechenden Namen trägt). (Empfindliche Pazifisten mögen bitte das Vokabular entschuldigen.) Und wenn man gerade daran dachte, die Highlights hinter sich zu haben, gibt einem das (bei der gewöhnlichen CD) abschließende “Pride”, das wie ein Resümee nochmals alle Schattierungen des typischen Bolt Thrower-Sounds in sich vereint, den Rest. Den bereits bekannten Böller am Schluss hätte man sich allerdings sparen können.

Fans sei noch die (diesmal etwas aufwändigere) Digi-Pack Version mit dem Bonustrack “Covert Ascension” empfohlen, der das Level der regulären Album-Tracks problemlos hält.

Als Kritikpunkte bleiben eigentlich nur die etwas zu offensichtliche Anlehnung von “Inside the Wire” an “No Guts, No Glory” und das nicht sonderlich originelle Schlachten-Cover, das Erinnerungen an “Realm of Chaos” weckt. Insgesamt ist “Honour – Valour – Pride” das erste Album seit “The IVth Crusade” ohne Durchhänger (auf einen Nachfolger zum etwas schwachbrüstigen “Powder Burns” haben Bolt Thrower glücklicherweise verzichtet). Damit hat sich die Band die Messlatte für das nächste Album verdammt hoch gelegt; es ist zu hoffen, dass sie dieses Level zumindest noch lange halten (kann man da überhaupt noch was drauflegen?).

Spearhead24

Punkte: 10 / 10


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