Und das dürfte die meisten Freunde von alten QUEENSRYCHE und LETHAL nicht nur freuen, sondern entzücken. Immerhin klingen BLACK MAJESTY gerne, nicht allein wegen der Stimme von John Cavaliere, nach eben diesen Bands zu ihren Hochzeiten. Und so wäre ein Songtitel wie 'Fall Of The Reich' anno 1987 vielleicht sogar eine Kampfansage an die ehemaligen Könige des Prog Metal gewesen. Klar, das klingt jetzt hier alles, als würden BLACK MAJESTY wie eine weitere Kapelle klingen, die angestaubt nach 80er Jahre klingt und nur für Ewiggestrige interessant ist. Aber, weit gefehlt!
Logisch, die Songs basieren auf all den Dingen, die QUEENSRYCHE und LETHAL stark gemacht haben. Griffige Hooks, filigrane Gitarrenarbeit, viel Atmosphäre und vor allem eingängige Refrains. Doch zum einen hört man das heute viel zu selten und zum anderen sind die Songs viel zu eigenständig arrangiert und mit einigen modernen Elementen aufgelockert, so dass ein Plagiatsvorwurf schlicht eine Frechheit bei dem Talent des Fünfers wäre. Nehmen wir als Bespiele einfach mal die coolen gesprochenen Passagen im Opener 'Fall Of The Reich', das feine Akustikgitarrenintro oder die clever eingebauten Chöre beim Titeltrack und das spannend inszenierte, epische 'Beyond Reality'. Mal ganz abgesehen davon, dass man bei Songs wie 'Journeys End' oder 'Colliding Worlds' auch gerne mal ein ganzes Stück flotter daherkommt als die Referenzbands. Zu diesen Songs hätte 'No Sanctuary' vom QUEENSRYCHE-Debüt als Coverversion natürlich gut gepasst. Doch auch hier gilt wieder: Weit gefehlt! Auch 'No Sanctuary' ist eine eigene Nummer, die die Stärken der Band noch 'mal auf den Punkt bringt.
Und so komme ich nicht umher, BLACK MAJESTY eines der besten Debüts des laufenden Jahres zu bescheinigen, das jeder Fan von progressivem, aber dennoch griffigem Metal mal antesten sollte. Und wer auf alte QUEENSRYCHE oder LETHAL steht, hat bei "Sands Of Time" sogar verstärkte Kaufpflicht! Exzellent.
Anspieltipps: Fall Of The Reich, Guardian, Sands Of Time, No Sanctuary, Beyond Reality
http://www.powermetal.de/review/review-3197.html
Punkte: 8.5 / 10