Babymetal Babymetal (2014) - ein Review von Bildvogt

Babymetal: Babymetal - Cover
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1 Review
20
20 Ratings
6.58
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Crossover



24.04.2023 11:35

Was haben die drei japanischen Teenies 2014 mit dieser Scheibe Staub im Westen aufgewirbelt - "Gimmick" und "Hat nichts mit Metal zu tun" waren mehr als einmal zu lesen - wobei der Zuspruch von anderen Musikern offenbar deutlich größer war als von manch sogenanntem "Gatekeeper"-Metalhead. Das Genre wird als "Kawaii Metal", also "niedlicher Metal", beschrieben, nimmt sich dabei Anleihen aus verschiedenen Subgenres, darunter Thrash, Power und Death Metal, und mixt sie mit komplett anderen Stilrichtungen durcheinander. Dazu kommen der Soprangesang von Suzuka Nakamoto (Su-Metal) und die fast schon anime-artigen Backing Vocals von Moa Kikuchi (Moametal) und Yui Mizuno (Yuimetal). Produziert wurde die Scheibe von Amuse, einer Talentagentur und gleichzeitig u.a. TV-Produktionsfirma, die das ganze Projekt mit Hilfe von Manager Kei Kobayashi rund um Nakamoto aufgebaut hat.

Ein Blick aufs Debütalbum: Eröffnet wird die Scheibe mit "Babymetal Death", das stellenweise an Metallicas "Master of Puppets" erinnert. Der Titel selbst ist ein kleines Wortspiel, "Des(u)" (Es ist/Ich bin/Wir sind...) und "Death" klingen relativ gleich, somit stellt sich die Gruppe mehr oder weniger beim Hörer vor. Gesang? Fehlanzeige, nur ein paar Wortfetzen - der Track ist nur ein recht langes Intro.

Das feministisch angehauchte "Megitsune" ist sicher ein Highlight des Albums, ebenso "Headbangeeeeerrrrr!!!!!" und der Anti-Mobbing-Song "Ijime, Dame, Zettai". Die von Nakamoto in ihrem glockenhellen, noch kindlichen Sopran solo vorgetragenen Nummern "Akatsuki" und "Rondo of Nightmare", der mit Abstand düsterste Song des Albums, können auf ganzer Linie überzeugen - beide könnte man glatt im Power Metal verorten.

Sehr gewöhnungsbedürftig für Neuhörer sind dagegen der Überhit "Gimme Chocolate!!", ihr allererster Song "Doki Doki * Morning" samt dem Gegenpart "Uki Uki * Midnight" und auch die beiden von Kikuchi und Mizuno gesungenen Titel "Song 4" und "Onedari Daisakusen". Metal mit EDM, Hip Hop, Anime-Gesang und J-Pop wild durcheinandergemixt - funktioniert für mich mal mehr, mal weniger gut.

Beim Bonustrack "Road of Resistance", der in Japan erst auf dem zweiten Studioalbum drauf sein sollte, waren die DragonForce-Gitarristen Herman Li und Sam Totman am Schreiben der Gitarrenparts beteiligt - und das definitiv nicht zum Nachteil.

Alles in allem ist die Platte nüchtern betrachtet dann doch relativ durchwachsen. Bisschen die Finger weglassen vom Autotune wäre gut gewesen, das hat Nakamoto nämlich eigentlich gar nicht nötig.

Gut gemeinte 8 von 10 Punkten.

Punkte: 8 / 10


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