Baby Woodrose Third Eye Surgery (2012) - ein Review von Azmodes

Baby Woodrose: Third Eye Surgery - Cover
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2 Reviews
2
2 Ratings
8.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock: Garage Rock, Psychedelic Rock


Azmodes
09.04.2012 16:27

BABY WOODROSE melden sich mit ihrem nun schon siebten Studioalbum (ein Livealbum und eine B-Side Compilation nicht mitgezählt) zurück und wandeln dabei auf nicht ganz so bandtypischen Wegen. Nichtsdestotrotz ist „Third Eye Surgery“ nach wie vor auf seine eigene Weise unverkennbar ein Werk des Powertrios, das ich mir als großer Fan der Band nicht entgehen lassen wollte.

BABY WOODROSE waren schon immer Part direkter Garage Rock, Part schwubbernde Psychodelik. Der nach vorne gehende Rockteil behielt diskrographieweit in der Regel die Oberhand. "Third Eye Surgery" bricht diesen Trend. Schon der Pressetext verkündet das neueste Machwerk als das „Space-Rock-Album“ der Band. Während man das nicht als ein Omen für einen sphärischen HAWKWIND-Tribute-Jam interpretieren sollte, ist es doch wahr, dass man sich zur spirituellen Augen-OP bei den Psychedelic/Weltraumrock-Nebenprojekten wie z.B. DRAGONTEARS von Fronter Lorenzo Woodrose Inspiration geholt hat.

Das Album besteht hauptsächlich aus kurz-knackigen zurückgelehnten Nummern, die beruhigte Fuzzgitarren, Texturorgeln, Raga-rockige Psychodeliaklänge a la KULA SHAKER (ohne allerdings so overt folkloristisch zu werden) und ein allgemein relaxtes Tempo bieten. Richtige Riff-basierte flotte Rocksongs sucht man vergeblich, was mich etwas schmerzt, aber angesichts der subtileren Klasse des Albums und der Entscheidung der Band, sich nicht immer auf das haargenau gleiche Rezept zu verlassen im Prinzip nicht weiter ins Gewicht fällt. Und auch in der Praxis ist BABY WOODROSE ein... cooles Album gelungen.

'Dandelion' ist vielleicht der Instanthit was quasi-pop-rockige Catchiness betrifft. Eine possierliche Nummer mit der dänischen Indie-Pop-Sängerin Emma Acs als wohlklingende Gastduettpartnerin. 'Down To The Bottom' besitzt einen beinahe indischen Choreinsatz, der im Liedkontext im Wechselspiel mit Lorenzos halb gequältem, halb gleichmütigem Gesang gut harmoniert. Ein weiteres Highlight ist 'Love Like A Flower', das von effektiver Gesangs- und Sitar(?)melodik lebt. 'Bullshit Detector', der Titeltrack und der letzte Song 'Honalee' kommen dem Etikett "Space Rock" noch am nächsten. Betonung auf Textur und heulende Soli im alten Hindugott-Weltall, wobei 'Honalee' als Rausschmeißer eine angemessene Melancholie aufweist, aber einen Deut zu lange ausfällt, ohne genug Varianz zu bieten.

Summa summarum also ein gutes Album. Meine einzigen beiden Kritikpunkte sind, dass Fans der Band, die auf die schwitzigere Gitarrenrock-Seite von BABY WOODROSE nicht verzichten wollen, von dem zugrundeliegenden, dominanten "Theme" der Scheibe enttäuscht sein werden und darüber hinaus ebenfalls ein paar richtige Wow-Momente im Songfluss nicht verkehrt gewesen wären. Es kann passieren, dass die Scheibe ohne die richtige Erwartungshaltung und Stimmung ZU sehr beruhigt zu plätschern beginnt. Ich persönlich konnte mich dieser Gefühle nicht erwehren, kann aber "Third Eye Surgery" trotzdem als Album an sich genießen. Feiner, sanfter, nicht allzu ausgefallener Psychedelic Rock mit unterschwelligem Ohrwurmpotential? There you go.

http://powermetal.de/review/review-Baby_Woodrose/Third_Eye_Surgery,20259.html

Punkte: 7.5 / 10


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