Axel Rudi Pell Knights Call (2018) - ein Review von Akhanarit

Axel Rudi Pell: Knights Call - Cover
2
2 Reviews
13
13 Ratings
8.08
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Hardrock, Heavy Metal, Melodic Metal


Akhanarit
16.04.2018 05:15

Wenn es um Hard Rock oder auch Melodic Metal made in Germany geht, ist AXEL RUDI PELL eine Konstante. Seit Ende der Achtziger haut der Bochumer Gitarrist ein beachtliches Album nach dem anderen raus und mit "Knight's Call" geht es nun schon in die siebzehnte Runde. Zumindest, wenn man sich auf lediglich die Studioalben beschränkt. In den letzten paar Jahren hat sich jedoch etwas verändert. Die Alben wurden, nur in Nuancen allerdings, experimenteller und diese ganz spezielle Magie, die einem ARP-Album immer Pate stand, ging mehr und mehr verloren. Mit dem letzten Output "Game Of Sins" erreichte Pell dann aus meiner Sicht den Tiefpunkt seiner gesamten Karriere. Ungewöhnlich simple Texte, viele Songs auf Nummer sicher und Highlights suchte man vergeblich. Dennoch schaffte es das Album in die Charts, wo es mit einem amtlichen elften Platz einstieg. Ich dagegen machte mir schon ernsthaft Sorgen um die zukünftigen Alben des blonden Saitenhexers.

Als dann die ersten Klänge des Intros 'The Medieval Overture' erklangen, war ich erst einmal wieder enttäuscht. Erneut nur Keyboards und die markanten Soli, der Hauptgrund sich fanatisch einem Axel Rudi Pell-Album hinzugeben, fehlt wieder gänzlich. Aber dann ging es los und ich schmolz endlich wieder dahin. 'The Wild And The Young' ist genau jener Opener, den mein zweifelndes Gemüt so dringend gebraucht hat. Ja, das ist wieder Pell, wie ich ihn mochte! Tolle Hooklines, super Drive und auch Johnny hat wieder all seine stimmlichen Stärken im Gepäck. 'Wildest Dreams' besticht durch seinen fast entspannten Rhythmus sowie eingängigen Leads, während 'Long Live Rock' wieder ganz deutlich in der Tradition von Live-Partysongs vom Schlage 'Strong As A Rock' oder auch 'Rock The Nation' steht. Etwas langsamer, dafür aber schön episch, geht es mit 'Crusaders Of Doom' weiter, bis dann mit 'Truth And Lies' die obligatorische Instrumental-Nummer an der Reihe ist. Hier bin ich das erste Mal (das Intro ignorieren wir einfach mal) nicht überzeugt. Das alles wirkt wie eine nette kleine Rock-Nummer, bei der man eigentlich Text vorgesehen hatte, das Ganze nun aber einfach so auf das Album gepackt hat. Mit fast fünf Minuten ist das etwas zu sehr gestreckt und knackige zwei Minuten hätten vollkommen ausgereicht. Auch die folgende Ballade 'Beyond The Light', an sich ein schönes Stück, ist mit fast acht Minuten aufgrund seiner Länge schwerer verdaulich. 'Slaves On The Run' und 'Follow The Sun' bieten dafür dann wieder gewohnt typische Kompositionen wie man sie erwartet, bis es mit 'Tower Of Babylon' auch mal etwas orientalisch-experimenteller zur Sache geht. Knapp zehn Minuten ziehen Pell und seine Mannen wieder alle Register und bringen "Knight's Call" zu einem würdigen Abschluss und hinterlassen ein glückseliges Lächeln auf meinem Gesicht.

Alles in allem stimmt mich "Knight's Call" wieder versöhnlich und ich würde es ohne Umschweife in einem Atemzug mit "The Crest" nennen, wenn ich es in die Diskografie einordnen müsste. Daher ist es besonders erfreulich, dass auch "Knight's Call" wieder ein Charteinstieg (Platz 8; Top 10, Baby!!!) gelungen ist. Diesmal absolut zu Recht!

http://www.bleeding4metal.de/?show=review_de&id=9512

Punkte: 8 / 10


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