At The Gates Slaughter Of The Soul / Purgatory Unleashed - Live At Wacken (2011) - ein Review von Akhanarit

At The Gates: Slaughter Of The Soul / Purgatory Unleashed - Live At Wacken - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Boxset/Bundle
Genre(s): Metal: Melodic Death Metal


Akhanarit
27.12.2011 08:02

Todesblei aus Schweden. Sofort denkt man an Bands wie in Flames, Desultory und wie sie alle heissen. At the gates haben dann doch nicht allzu viele auf dem Zettel. Schade eigentlich, hatten die Mannen um Tomas Lindberg doch schon seit jeher einen amtlichen Sound zustande gebracht. Vom Härtegrad sind At the gates einer Combo wie Desultory dann aber doch näher als die mittlerweile in Kinderliedmelodien abdriftenden In Flames (welche für mein Empfinden bereits mit THE JESTER RACE alles musikalisch Relevante gesagt hatten). Wer mit In Flames heute auch nichts mehr anfangen kann, der sollte mal in SLAUGHTER OF THE SOUL reinhören. At the gates zeigen den Poppern eindrucksvoll, wo der Melodeath Hammer zu hängen hat. Egal ob man sich NAUSEA, NEED, SUICIDE NATION oder COLD anhört. Jeder Song ist ein Volltreffer! Die Drums sitzen, die Klampfen drücken und über allem thront das heisere Gekeife von Frontmann Tomas. Die Höchstnote wird bei dem regulären Album dann nur durch die für mich verzichtbaren Instrumental – Stücke INTO THE DEAD SKY und THE FLAMES OF THE END verfehlt.

Meine Albumversion kommt sogar mit 17 Songs daher und auch hier wird grosses Kino geboten. Es gibt einen unveröffentlichten Song (THE DYING), der das restliche Material der gesamten Scheibe nicht zu scheuen braucht, 2 Demos aus dem Jahr 1995 (UNTO OTHERS und SUICIDE NATION), welche schon im Demo - Status verdammt nah an der Studioqualität waren und 3 Coverversionen von Slayer (CAPTOR OF SIN), Slaughterlord (LEGION) und No Security (BISTER VERKLIGHET). Da bleiben keine Wünsche mehr offen! Sehr geil!!!


Und als wäre das nicht schon genug, gibt’s bei diesem Bundle ja auch noch die CD 2. In diesem Fall LIVE AT PURGATORY – LIVE AT WACKEN, die zusammen mit SLAUGHTER OF THE SOUL im Pappschuber daher kommt:


Wenn man den Ansagen von Tomas Lindberg Glauben schenken kann, haben sich At The Gates ganze 10 Jahre nicht mehr blacken lassen. Umso enthusiastischer fallen die Publikumsreaktionen vor der Bühne in Wacken aus. Die Band präsentiert ihren Melodic Death Metal mit einer ordentlichen Portion Tightness und, sofern man das in die Aufnahmen hinein interpretieren kann, auch in bester Spiellaune. Immer wieder bedankt sich Tomas beim Publikum für das geduldige Warten auf die Band und dass man sie nicht vergessen hat. Wie könnte man At The Gates auch vergessen?! Schliesslich haben sie ganze Heerscharen des Genres inspiriert und sind vor den Schweden – Death – Sektor das, was Iron Maiden für die NWOBHM darstellen: eine Legende!!!

Kommen wir zur Songauswahl, die sich wirklich gewaschen hat. Vor allem ihr Meilenstein SLAUGHTER OF THE SOUL ist auf keinen Fall zu kurz gekommen. Ganze 9 Songs haben sich allein von diesem Album in der Setlist eingefunden. Vom Debüt – Album ist vor allem das coole „WINDOWS“ hervorzuheben. Am besten gefällt mir persönlich aber ALL LIFE ENDS. Eine Hymne für die Ewigkeit! Mit gleich 18 Songs bekommt der geneigte Fan ein tolles Tondokument eines Abends, der allen Anwesenden wohl so schnell nicht mehr aus dem Gedächtnis entschwinden dürfte.

Eine höhere Wertung wird nur dadurch verhindert, dass mir die Songs in der Studio – Version dann doch noch eine ganze Ecke besser gefallen, da bei live CDs meist ein wenig der Druck fehlt. Soundtechnisch geht der Sound hier für eine Live - Scheibe aber mehr als klar und wer derartigen Mitschnitten nicht generell eher abgeneigt ist (so wie meiner einer), der darf gerne noch einen ganzen Punkt zu meiner Wertung hinzufügen. Ansonsten gilt: At The Gates fuckin’ RULE!!!

Punkte: 9 / 10


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